Trotz Corona: ein Hauch von Kirschenmarkt in Gladenbach

Ein kleiner Kirschenmarkt im Herzen der Stadt: Kirschenkönigin Sophia Krämer kauft am Stand von Ute Liehr das letzte Körbchen mit frischen Kirschen.  Foto: Uta Neumann

Der Gladenbacher Kirschenmarkt fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Ein königlicher Gast auf dem Wochenmarkt und drei überraschende Böllerschüsse erinnerten an das beliebte...

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. Gladenbach. "Ja is' denn heut doch noch Kirschenmarkt?" Diese Frage stellten sich am Donnerstagabend vermutlich einige Gladenbacher, als sie lautstark an den sonst traditionellen Auftakt des beliebten Volksfestes erinnert wurden. Und auch auf dem Wochenmarkt war für ein wenig Kirschenmarkt-Atmosphäre gesorgt.

Gladenbachs "tollen Tage" sind in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Dennoch hallten am Donnerstagabend um Punkt 20 Uhr drei Böllerschüsse durch die Innenstadt. Sie verkünden sonst den offiziellen Start des viertägigen Festes.

Auch die Teilnehmer der Parlamentssitzung im Haus des Gastes schreckten am Donnerstagabend kurz auf, als in unmittelbarer Nachbarschaft die Kanonenschläge abgefeuert wurden. "Das haben wir nicht beauftragt", merkte Bürgermeister Peter Kremer mit einem Schmunzeln an.

Kirschenkönigin Sophia Krämer hatte bereits zur Mittagszeit für royales Flair auf dem Gladenbacher Wochenmarkt gesorgt. "Nach der Schule wollte ich dort unbedingt noch vorbeischauen, schließlich wäre ja heute die Eröffnung unseres Kirschenmarkts gewesen", erzählte die 18-Jährige. Einen herzlichen Empfang bereiteten die Markthändler ihrem Ehrengast. "Wir haben hier wenigstens einen kleinen Kirschenmarkt", freute sich Imkerin Ute Liehr aus Bellnhausen über den Besuch. An ihrem Stand kaufte Sophia Krämer die letzte noch vorrätige Packung mit frischen Kirschen. Und obendrein schenkte Ute Liehr der Kirschenkönigin zum Start in ihr zweites Amtsjahr ein Rosenblüten-Gelee und eine bienenförmige Seife.