Basaltwerk Nickel: Harter Stein und harte Arbeit

Moderne Technik an historischem Standort: Landrat Jens Womelsdorf (Mitte), Fachdienstleiter Dr. Markus Morr (l.) und Anna M. Becker (2.v.l.) vom Fachdienst Kultur und Sport des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Dr. Bettina Nickel und Betriebsleiter Jan Engel vor dem gewaltigen 60-Tonner auf dem Gelände des Basaltwerks Nickel. © Heike Döhn)

Die Route der Arbeits- und Industriekultur hat einen neuen Standort - da, wo einst die Vulkane rauchten.

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MARBURG-BIEDENKOPF. Mit dem Basaltwerk Nickel in Dreihausen bekommt die Route der Arbeits- und Industriekultur einen weiteren Ankerpunkt. Das Projekt des Landkreises Marburg-Biedenkopf dokumentiert Arbeits- und Industriegeschichte der Region.

Bisher bestand die Route aus vier Standorten - das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf, die Brücker Mühle in Amöneburg, das Dokumentations- und Informationszentrum/Stadtarchiv in Stadtallendorf sowie das Regionalmuseum in Gladenbach-Weidenhausen. Mit dem Basaltlavabruch Nickel hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf nun den fünften Standort.

Der Steinbruch, der seit 1904 existiert und immer noch in Betrieb ist, gibt spannende Einblicke in die Arbeit und das Leben der Menschen in der Region.

So prägt ein Unternehmen einen Ort und die Menschen

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Der neue Ankerpunkt der Route zeigt, wie ein Industrieunternehmen einen Ort und seine Menschen beeinflussen und prägen kann. Das Basaltwerk Johannes Nickel in Dreihausen gehört heute dem Konzern der Mitteldeutschen-Hartstein-Industrie Gruppe an.

Der Basalt, der in Dreihausen abgebaut wird, ist harter Blaubasalt und vulkanisches Gestein - geologisch gehört das Gebiet im Ebsdorfergrund zum Vogelsbergmassiv, wo einst unzählige Vulkane aktiv waren. "Wo heute Dreihausen steht, sind vor 15 Millionen Jahren die letzten Vulkane erloschen", berichtete Kerstin Bär von der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft, die bei der Eröffnung über die Entstehungsgeschichte und die Eigenschaften des Basalts informierte.

Führung sind nach Anmeldung möglich

Mehr Informationen über das Vulkangestein, über die Arbeit im Steinbruch gestern und heute und über den Einfluss dieser Industrie auf die Region findet man nun auf einer Informationstafel. Weil der Basaltbruch nach wie vor in Betrieb ist und das Firmengelände aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden darf, steht die von Anna M. Becker vom Fachdienst Kultur und Sport des Kreises erstellte Hinweistafel mit informativen Texten, historischen Fotos und Anschauungsmaterial wie einer kleinen Lok in unmittelbarer Nähe zum Steinbruch.

Wer Interesse an einer Führung über das Betriebsgelände hat, kann mit etwa drei Monaten Vorlauf eine Anfrage an info@basaltnickel.de richten.