Kreis investiert in neue Raumkonzepte an Grundschulen

Wird in Kürze fertiggestellt: Der Erweiterungsbau der Südschule in Stadtallendorf.
© Landkreis Marburg-Biedenkopf/Stefanie Hartwich

16 Millionen Euro gibt der Landkreis Marburg-Biedenkopf für den Ganztagsausbau an der Süd- und Waldschule in Stadtallendorf aus. Darum geht es bei den neuen Raumkonzepten.

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Marburg-Biedenkopf/Stadtallendorf. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf als Schulträger setzt für die Ganztagsschulen auf moderne Raumkonzepte: Ein Beispiel dafür ist die Grundschule II in Stadtallendorf mit den Standorten Süd- und Waldschule. Hier hat der Kreis in den vergangenen acht Jahren fast 16 Millionen Euro in Erweiterungsbauten und in die Sanierung der Bestandsgebäude investiert. Das Land Hessen und der Bund fördern die Maßnahmen mit insgesamt 5,4 Millionen Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Schule (KIP macht Schule). Während der Neubau an der Waldschule schon in 2017 bezogen werden konnte, ist der Erweiterungsbau an der Südschule nun in Kürze fertig.

Lernen, Leben, Entspannung, Bewegung, Kommunikation, Orientierung, Kreativität – all das und noch mehr macht das pädagogische Raumkonzept der beiden Schulen möglich.

MZ
Marian Zachow Erster Kreisbeigeordneter, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Tauschen sich über die neuen Räumlichkeiten aus (v. l.): Joachim Debus, Mitarbeiter des Fachdienstes Technisches Gebäudemanagement des Kreises, der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow, Schulleiterin Janette Grün, Reiner Röder, Fachbereichsleiter Schule und Gebäudemanagement des Kreises, Architekt Andres Krause und Gerrit Schönberger, Fachdienstleiter Technisches Gebäudemanagement.
Tauschen sich über die neuen Räumlichkeiten aus (v. l.): Joachim Debus, Mitarbeiter des Fachdienstes Technisches Gebäudemanagement des Kreises, der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow, Schulleiterin Janette Grün, Reiner Röder, Fachbereichsleiter Schule und Gebäudemanagement des Kreises, Architekt Andres Krause und Gerrit Schönberger, Fachdienstleiter Technisches Gebäudemanagement.
© Landkreis Marburg-Biedenkopf/Stefanie Hartwich

„Das pädagogisches Raumkonzept richtet sich nach den Anforderungen der Pädagogik und den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler der Grundschulen“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Schuldezernent Marian Zachow (CDU). „Lernen, Leben, Entspannung, Bewegung, Kommunikation, Orientierung, Kreativität – all das und noch mehr macht das pädagogische Raumkonzept der beiden Schulen möglich“, so Zachow weiter.

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Schüler bringen sich bei der Planung ein

Mit dem neuen Raumkonzept werden Süd- und Waldschule zum Lebensraum: Hier sollen neben der Wissensvermittlung unter anderem die Förderung sozialer Kompetenzen, Werteerziehung, interkulturelle Bildung, Unterstützung der Familie, Gesundheitserziehung, individuelle Förderung und Inklusion zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der Raum unterstützt dabei Lehrende und Lernende und ist auf sie ausgerichtet und nicht andersherum. Den Satz vom „Raum als dritten Pädagogen“ prägte der italienische Pädagoge Loris Malaguzzi, der von 1920 bis 1994 lebte. Als ersten Pädagogen bezeichnete er andere Kinder, als zweiten die erwachsenen Pädagogen. Beim Raumkonzept spiele nicht nur die Raumaufteilung und ‑funktion eine Rolle, sondern unter anderem die farbliche Gestaltung, die Einrichtung und welche Möglichkeiten zur Entfaltung die Kinder dort haben, so der Kreis in einer Pressemitteilung. Beim Raumkonzept der Südschule konnten sich auch die Schüler während eines Workshops einbringen.

Der Erweiterungsbau der Südschule zeichnet sich durch ein offenes und lichtdurchflutetes Treppenhaus aus.
Der Erweiterungsbau der Südschule zeichnet sich durch ein offenes und lichtdurchflutetes Treppenhaus aus.
© Landkreis Marburg-Biedenkopf/Stefanie Hartwich

Der neu entstandene Erweiterungsbau der Südschule verfügt insbesondere über Räumlichkeiten für die Ganztagsschule. Der Neubau zeichnet sich durch seinen dreigeschossigen, pavillonartigen Baukörper mit einem zentralen offenen Treppenhaus und Aufzug sowie zwei Außentreppen für den zweiten Rettungsweg aus. Im Erdgeschoss befinden sich unter anderem die Mensa, die Küche, ein Mehrzweckraum, die Garderobe und ein Eltern-Café.

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Im Obergeschoss finden sich Funktionsräume und eine Bibliothek für das Lehrpersonal, Verwaltungsräume, Garderoben und ein Kopierraum. Im Untergeschoss sind unter anderem Gruppen- und Spielräume. Auch die Haustechnik befindet sich dort. Alle Funktions- und Freibereiche sind im Erdgeschoss stufen- und schwellenlos.

Das Dach des Erweiterungsbaus wird für technische Anlagen wie die Lüftung und Photovoltaik genutzt. Die restliche Fläche des Daches wurde begrünt.

Eine Wärmepumpe versorgt das Gebäude mit Wärme. Diese wird über eine Fußbodenheizung in das Gebäude geleitet. Gedämmt wurden die Bodenplatte, Außenwände und das Dach. Fenster sind dreifach verglast.

Der Kreis erweiterte schon zwischen 2015 bis 2017 die Waldschule. Fast zeitgleich mit dem Erweiterungsbau an der Südschule hat der Kreis an der Waldschule den aus dem Jahr 1940 stammenden Altbau saniert. Draußen sollen 2024 Spielgeräte installiert werden. Außerdem will der Kreis zukünftig den Pausenhof naturnah umgestalten.