
Die Polizeidirektion Mittelhessen hat die Kriminalstatistik für das Jahr 2022 vorgestellt. Marburg-Biedenkopf liegt bei Mord und Totschlag mittelhessenweit vorn.
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Verteilt sich die Straßenkriminalität gleichmäßig über den Landkreis?
Nein, eindeutiger Schwerpunkt ist Marburg. Hier wurde mehr als die Hälfte der 1832 Delikte protokolliert, nämlich 1082. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 27,4 Prozent (plus 233 Delikte). „Auch die Gewaltkriminalität stieg hier deutlich an”, schreibt die Polizei.
Welchen Anteil hat der Raub an der Straßenkriminalität?
Die Polizei nahm im Landkreis Marburg-Biedenkopf im vergangenen Jahr 122 Taten auf, die zum Straßenraub zählen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichter Anstieg (2021: 109 Taten). Die Aufklärungsquote liegt hier bei 69,7 Prozent. Bei der Straßenkriminalität insgesamt ist sie deutlich geringer. Nur etwa jede vierte Tat (27,5 Prozent) kann aufgeklärt werden.
Wo sieht die Polizei die Ursachen? Was tut sie gegen die Entwicklung?
„Es ist wohl hauptsächlich auf das Ende der Pandemie zurückzuführen, dass die Straßenkriminalität wieder gestiegen ist”, sagt Manfred Kaletsch, Leiter der Abteilung Einsatz. In Marburg werde man die Maßnahmen intensivieren, die im Konzept „Sicheres Marburg” festgelegt sind. Vermehrt unterstütze auch die Bereitschaftspolizei bei Sonderkontrollen. Zudem seien die „täterorientierten Ermittlungen” verstärkt worden. Schließlich heißt es im Bericht der Polizei: „Die relevanten Örtlichkeiten und Täter werden weiterhin durch und beobachtet und ständig einer Lagebewertung unterzogen-.”
Ein Delikt, das in den vergangene zehn Jahren stete Zuwächse erlebt hat, ist die Gewalt gegen Polizisten und Helfer. Wie sah es 2022 aus?
Die Zahlen sind etwas zurückgegangen: mittelhessenweit von 301 auf 256 (minus 45), in Marburg-Biedenkopf von 116 auf 72 (minus 44). Die Polizei spricht dennoch von einem „besorgniserregend hohen Niveau”. Denn: „Diese 256 Taten sind der zweithöchste Wert der letzten 15 Jahre und belegen, dass sich Veränderungen zum Negativen in unserer Gesellschaft ergeben haben”, heißt es im Bericht der Polizei. Nicht selten würden Alkohol und Drogen eine Rolle spielen. Wichtig sei, die Opfer eines solchen Angriffs zu unterstützen sowie gegen die Täter schnell und zielgerichtet ein Strafverfahren einzuleiten.
Was tut die Polizei zum Schutz der Vollstreckungsbeamten?
Polizeipräsident Bern Paul spricht davon, dass die Beamten durch Schutzausrüsrtung und andere Einsatzmittel so optimal wie möglich geschützt sein müssen. Namentlich spricht er das Distanz-Elektroimpulsgerät an, das 2022 drei Mal eingesetzt und dessen Einsatz zwölf Mal angedroht worden sei. Darüber hinaus hat die Polizeidirektion Mittelhessen 154 Body-Cams im Bestand, jede Streife hat darauf Zugriff. „Das Tragen der Schulterkameras schreckt Aggressoren ab und deeskaliert maßgeblich bei schwierigen Einsätzen”, sagt der Polizeipräsident.
Marburg-Biedenkopf liegt bei Mord und Totschlag vorn
Was weiß die Polizei über die Gewalttaten in Mittelhessen?
Zu Gewalttaten zählen Mord und Totschlag, aber auch Vergewaltigung, schwere sexuelle Nötigung, Raub und gefährliche Körperverletzung. Den größten Anteil haben die gefährliche und die schwere Körperverletzung. In diesen Bereich entfallen 1501 der insgesamt 1974 Taten der Gewaltkriminalität - ein Plus von 220 Delikten.
Wie häufig sind Mord und Totschlag?
Die Zahl der Morde ist in MIttelhessen von 14 auf 7 gesunken. Die Aufklärungsquote liegt bei 100 Prozent. Leicht gestiegen ist laut Kriminalstatistik der Totschlag mit 35 Tagen im jahr 2022 (plus 4). Hier lag die Aufklärungsquote bei 91,4 Prozent.
Wie sieht es im Landkreis Marburg-Biedenkopf aus?
Die Zahl der Gewalttaten ist im vergangenen Jahr sprunghaft von 374 auf 512 Delikte angewachsen (plus 138). Verglichen mit den anderen drei Präsidien im Bereich der Polizeidirektion Mittelhessen (Lahn-Dill, Gießen, Wetterau) wurden die meisten Mord- und Tötungsdelikte im Landkreis Marburg-Biedenkopf begangen, nämlich 15.
Geldautomaten sind kein Riesenthema
In den Medien ist es immer ein großes Thema, wenn Geldautomaten gesprengt werden. Wie sind die Zahlen?
In Mittelhessen wurden im vergangenen Jahr sieben Geldautomaten gesprengt. In drei Fällen blieb es bei dem Versuch, Bargeld zu erbeuten, vier Mal konnten die Täter mit Geldscheinen verschwinden. Im Vorjahr waren Geldautomaten elf Mal Ziel der Kriminellen gewesen, 2020 vier Mal. Die Polizei setzt nach eigenen Worten vor allem auf Vorbeugung: „Unser Ziel ist es, die Gefahr von Sprengungen so niedrig wie möglich zu halten und somit auch die Gefahr für Personen- und Sachschäden zu senken.”
Was weiß die Polizei über häusliche Gewalt?
Mittelhessenweit hat die Polizei 1929 Fälle häuslicher Gewalt protokolliert (plus 340), in Marburg-Biedenkopf 387 (plus 74). „Leider hat sich der Trend, der auch während der Pandemie festzustellen war, nochmals verstärkt”, erklärt Manfred Kaletsch. Eine Erklärung sieht er in der „guten Aufklärungsarbeit”, eine andere darin, dass sich infolge der Präsenz des Themens in den Medien mehr Menschen trauen, solche Taten anzuzeigen. Dennoch sei zu befürchten, dass das Dunkelfeld hoch ist.
Mehr Diebstähle und Einbrüche in Marburg-Biedenkopf
Geht es weiter mit der Zahl der Diebstähle bergab?
Leider nein. Während der Pandemie 2020 und 2021 war die Zahl der Diebstähle, nun ist sie wieder angestiegen: In Mittelhessen um 1341 Taten auf 13591 Delikte, in Marburg-Biedenkopf um 156 Taten auf 3014 Delikte. Einen großen Bereich stellt der Ladendiebstahl dar. Im heimischen Landkreis weiß die Polizei von 781 Straftaten, 128 mehr als im Vorjahr. „Der Trend setzt sich auch beim schweren Diebstahl aus bzw. an Kraftfahrzeugen fort”, berichtet die Polizei weiter. Für Marburg-Biedenkopf heißt das: 131 Fälle (plus 11). Ebenfalls angestiegen ist der Diebstahl oder der unbefugte Gebrauch von Fahrrädern, in Marburg Biedenkopf auf 277 Fälle (plus 32).
Habe ich Chancen, dass die Täter gefasst werden, wenn bei mir eingebrochen wurde?
Eher nicht. Die Aufklärungsquote nach Wohnungseinbrüchen liegt in Mittelhessen bei 17,9 Prozent. „630 solcher Verbrechen wurden 2022 in den vier mittelhessischen Landkreisen angezeigt”, berichtet die Polizei. Davon blieben glücklicherweise 293 im Versuchsstadium stecken , was die Polizei nicht zuletzt auf ihre Bemühung um Vorbeugung zurückführt. Auf den Landkreis Marburg-Biedenkopf entfielen 115 der Wohnungseinrbüche.
Schockanrufe und Enkeltrick
Was steckt hinter der WhatsApp-Nachricht „Mama, ich habe mein Handy verloren”?
Das ist ein klassischer Trick, um Menschen zu betrügen. In der Folge würden die Angeschriebenen verleitet, Tausende Euro auf ein ausländisches Konto zu übertragen - angeblich, um ihrem Kind zu helfen. Andere bekannte Maschen sind Enkeltrick und Schockanrufe, Anrufe falscher Polizeibeamter, Gewinnspielbetrug und Anrufe falscher Microsoft-Mitarbeiter. „Die Betrüger lassen sich immer wieder neue perfide Maschen einfallen”, sagt Polizeipräsident Manfred Paul..
Wie viele tatverdächtige Personen hat die Polizei ausfindig gemacht?
Ohne die ausländerrechtlichen Delikte zählte die Polizei 2022 20.397 Tatverdächtige. Davon sind 6614 Nichtdeutsche. Das macht einen Anteil von 32,4 Prozent. Rund 13 Prozent der Tatverdächtigen sind Zuwanderer. „Gegenüber 2021 hatte es hier keine wesentliche Veränderung ergeben”, schreibt die Polizei.