Weil der Landkreis Marburg-Biedenkopf mehr Menschen aus Erstaufnahmeeinrichtungen zugewiesen bekommt, braucht er nun Wohnungen für die Unterbringung. Wer will vermieten?
MARBURG-BIEDENKOPF. Zur Aufnahme geflüchteter Menschen sucht der Landkreis Marburg-Biedenkopf Wohnraum, den er anmieten kann, teilt die Pressestelle des Kreises mit.
Der Bedarf des Kreises erstreckt sich sowohl auf kleinere und mittlere abgeschlossene Wohnungen als auch auf Wohnraum für die Unterbringung von bis zu 20 Einzelpersonen. Abgeschlossen meint hier, dass Wohneinheiten oder Wohnungen jeweils einen eigenen Eingang haben und separat zugänglich sein müssen. Die Wohnungen müssen, vergleichbar mit einer Ferienwohnung, vollständig möbliert sein: Erforderlich sind eine Waschmaschine sowie eine Küche mit den üblichen Geräten. Besteck, Töpfe, Pfanne, Handtücher und Bettzeug sind ebenfalls erforderlich. In jedem Raum müssen Rauchmelder angebracht werden.
Orte mit funktionierender Infrastruktur von Vorteil
Eine funktionierende Infrastruktur mit Hausarzt, Apotheke und Einkaufsmöglichkeiten seien wünschenswert. Ebenso eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), so der Landkreis.
Die Vergütung erfolgt monatlich über einen Tagessatz je untergebrachter Person. Die Höhe der Tagessätze ist abhängig von den vor Ort herrschenden Rahmenbedingungen und wird nach individueller Prüfung festgelegt. Er bewegt sich voraussichtlich zwischen acht und elf Euro.
Interessierte Vermieter können sich für weitere Informationen an den Fachdienst Sozialdienst Zuwanderung und Asylangelegenheiten des Kreises wenden. Als Ansprechpartner steht Arndt Erwin Räuber unter Telefon 0 64 21-4 05 72 47 sowie per E-Mail an wohnungen@marburg-biedenkopf.de zur Verfügung.
Gleichmäßige Verteilung über den gesamten Kreis
Der Landkreis verzeichnet für das laufende Quartal steigende Zuweisungszahlen von Menschen aus Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes. Diese werden dem Kreis zur Unterbringung und Betreuung zugewiesen. "Wichtig ist es, gute Voraussetzungen zu schaffen, damit Integration gelingen kann", betonte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow (CDU). Die Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Geflüchteten über das gesamte Gebiet des Landkreises Vorteile mit sich brächte. Eine dezentrale Unterbringung von geflüchteten Menschen, möglichst in kleinere Wohneinheiten wie etwa ein einzelnes Haus, sei dabei ein wichtiger Faktor.