(red). Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung einen kräftigen Schub verliehen: 44 Prozent der Betriebe in Nordhessen und dem Altkreis Marburg wollen nach einer Umfrage der...
MARBURG/KASSEL. Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung einen kräftigen Schub verliehen: 44 Prozent der Betriebe in Nordhessen und dem Altkreis Marburg wollen nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg verstärkt auf die Digitalisierung setzen, um der Krise zu begegnen – womit die Anforderungen an eine leistungsstarke digitale Infrastruktur massiv wachsen.
Um den Wirtschaftsstandort zukunftssicher aufzustellen, ist es laut IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan „ein elementarer Fortschritt, dass durch die Netcom Kassel in den Kreisen Kassel, Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner das europaweit einmalige Breitbandprojekt in Betrieb genommen wurde.
Glasfaserleitung bis ins Unternehmen
„Jetzt gilt es, die nächsten Schritte zu machen, vor allem beim flächendeckenden Beseitigen von Funklöchern sowie dem projektbezogenen Anbinden von Industrie- und Geschäftskunden mit direkter Glasfaserleitung“, sagt Jordan und bedankt sich bei allen Akteuren, die den Breitbandausbau in den 570 nordhessischen Ortsteilen vorangetrieben haben.„Doch dass diese Infrastruktur nun verfügbar ist, heißt nicht, dass auch jedes Unternehmen einen hinreichend schnellen Internetanschluss hat“, betont er.
Bestehende Lücken im 4G-Netz schließen
Gespannt ist der IHK-Präsident auf das Ergebnis der von der Netcom angestoßenen Prüfung, ob das Nordhessencluster-Netz mit sogenannter Supervectoring-Technik auf bis zu 250 Mbit/s aufgerüstet werden kann. Aktuell sind bis zu 100 Mbit/s möglich.
Jordan: „Am Ende wird trotz Vectoring und Supervectoring auf den letzten Metern des noch verbliebenen Kupferkabels nur die Glasfaserleitung in jedes Gebäude zukunftssicher sein.“
Neben dem zügigen Schließen bestehender Lücken im 4G-Netz (LTE) benötige Nordhessen ein leistungsfähiges Mobilfunknetz, stellt Jordan klar. „Das Ziel lautet, eine flächendeckende Versorgung mit leistungsfähiger 5G-Infrastruktur herzustellen.“ Über 500 Funklöcher haben regionale Unternehmen im Zuge einer Umfrage der IHK Kassel-Marburg gemeldet.