Gleisspringer zwingt Zug zur Schnellbremsung

Symbolbild: Bundespolizei.

Ein Unbekannter ist am Sonntag bei Niederweimar über die Bahngleise gesprungen. Der Zugführer eines mit Tempo 160 herannahenden Regionalexpresses leitete eine Schnellbremsung ein.

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WEIMAR-NIEDERWEIMAR. Ein bislang Unbekannter ist am Sonntagmittag gegen 13 Uhr bei Niederweimar über die Bahngleise gesprungen und zwang dadurch einen Regionalexpress der Hessischen Landesbahn zur Schnellbremsung. Personen wurden nicht verletzt.

Der Zug in Richtung Marburg war mit rund 160 Stundenkilometern unterwegs. Als der Mann über die Gleise sprang, war die Bahn etwa 800 Meter entfernt, anschließend verschwand der Gleisspringer.

Nach Angaben des Lokführers soll es sich bei dem Unbekannten um einen 40-50 Jahre alten Mann mit schlanker Gestalt gehandelt haben. Er trug ein schwarzes Oberteil, war Brillenträger und hatte eine Plastiktüte in der Hand. Durch den Vorfall kam es zu Behinderungen für den Bahnverkehr. Zwei Züge verspäteten sich jeweils um rund fünf Minuten.

"Solches Verhalten ist lebensgefährlich und verantwortungslos", sagte die Leiterin der Bundespolizeiinspektion Kassel, Polizeidirektorin Sonja Koch-Schulte. Bahnanlagen dürften von Unbefugten nicht betreten werden. Das Überschreiten ist nur auf sicheren Wegen (Bahnüber-/unterführungen) erlaubt. Die Gefahr, von Zügen erfasst und getötet zu werden, sei groß.

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Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren eingeleitet. Wer Angaben zu dem Fall machen kann, wird gebeten, sich unter der Nummer (0561) 81616-0 oder über www.bundespolizei.de zu melden.