
Die Band Jurubeba besteht seit zwei Jahren. Prägend für die Gruppe sind ihre brasilianischen Wurzeln. Sie spiegeln sich auch in der Musik wider. Ein Gespräch über die Entstehung.
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Wie hat es bei euch mit der Musik angefangen?
Vitor: Meine Mutter hat eigentlich immer gesungen. Zu Hause aber zum Beispiel auch, wenn wir an einer Bushaltestelle standen und warten mussten. Erzählungen meiner Familie zufolge habe ich mit meiner Stimme Melodien gemacht, bevor ich reden konnte. Mit acht Jahren habe ich dann von meinem Onkel mein erstes Instrument bekommen. Es war ein Klavier. Er hatte sich drei Klaviere auf einmal gekauft, eines davon war ein echter Flügel und eins der Klaviere hat er mir ausgeliehen. Dann verlor ich meinen älteren Bruder bei einem Unfall. Das war ein traumatisches Erlebnis für mich, und das Musizieren hat mir geholfen, es zu überwinden. Die Beziehung zur Musik und seinem Instrument ist für mich also etwas ganz Besonderes. Mit 15 lernte ich dann Gitarre und gründete mit meinen Cousins eine Band. Aber da war ich noch weit entfernt von der Musik, die ich heute mache. Erst als ich Brasilien verlassen wollte, hat mein Gitarrenlehrer, Ives Mizoguchi, der mich sehr geprägt hat, zu mir gesagt: „Du musst jetzt Bossa Nova lernen, weil das die Musik ist, nach der du im Ausland gefragt wirst.“
Michael: Ich habe, wie viele Kinder, mit acht oder neun Jahren Blockflöte gelernt. Meine Mutter hat auch schon immer gern gesungen, mein Vater hatte dagegen keinen Zugang zur Musik. Für ein Klavier hatten wir leider keinen Platz. Mit elf wollte ich dann unbedingt eine Gitarre haben, aber mein Vater war dagegen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt seit Jahren auf ein Schlauchboot gespart. Das Geld habe ich dann genommen und mir eine eigene Gitarre gekauft, auf der ich dann zu spielen gelernt habe. Ich habe auch immer wieder Ausflüge zu anderen Instrumenten unternommen, unter anderem zum Dudelsack, bin aber immer wieder zur Gitarre zurückgekehrt.
Sagt doch bitte kurz etwas zu eurem Verhältnis zu Brasilien.
Vitor: Gut, bei mir ist es schnell gesagt: Ich bin da geboren (lacht). Ich kehre natürlich auch regelmäßig nach Brasilien zurück, auch zusammen mit meinen Kindern und es ist dann jedes Mal so, als kehre ich in mein ehemaliges Leben zurück. Da sind die Leute, die mich auswendig kennen. Ich lade dann dort meine Batterien auf. Aber auch in Deutschland bin ich mittlerweile Teil eines großen brasilianischen Netzwerks. Eine Zeit lang hatte ich ein eigenen Podcast, der von vielen Brasilianern, aber auch Kubanern und Peruanern gehört wurde.
Michael: Erste musikalische Kontakte zu Brasilien sind bei mir durch das Gitarrespielen entstanden, insbesondere durch Bossa Nova und den Gitarristen Baden Powell. Später habe ich als Mitglied der Marburger Percussiongruppe „Sambanana“ dort meine Frau kennengelernt, die aus Brasilien kommt, von daher habe ich eine enge Verbindung zu dem Land und bin auch schon häufig dort gewesen.
Kommen wir nun zu Jurubeba, eurer Band. Wie habt ihr euch gegründet?
Michael: Wie ich ja eben schon gesagt habe, meine Frau ist Brasilianerin und so kannten Vitor und ich uns schon lange. Immer wenn wir uns gesehen haben, haben wir gesagt, wir sollten uns mal irgendwann treffen und zusammen Musik machen. Im Sommer 2021, als Vitor und meine Frau Silvia sich bei einem anderen brasilianischen Konzert zufällig getroffen haben, sind sie auf die Idee gekommen, eine Feijoada zu organisieren und haben sich sehr spontan für das nächste Wochenende verabredet. Feijoada ist DAS brasilianische Nationalgericht aus Bohnen und Fleisch. Es dauert den ganzen Tag, ist mit viel Aufwand und Musik verbunden. Ein richtiges Fest.
Anfangs dachten wir, es kämen vielleicht vier bis fünf Leute. Tatsächlich waren es dann ca. 40 Erwachsene und viele Kinder. Es gab Gitarren und weitere Instrumente und es wurde musiziert. Einige wenige machten an dem Abend immer weiter zusammen Musik bis tief in die Nacht. Alle waren sich einig: „Geil.“ Und: „Wir müssen mal häufiger zusammen Musik machen.“ Daraus wäre wohl eher nichts geworden, wenn sich nicht ein paar Tage später der Weltladen Marburg bei mir gemeldet hätte. Sie suchten jemanden, der auf dem Marktplatz in Marburg Musik machte.
Ich habe dann sofort Vitor kontaktiert. Wir haben einfach erstmal alle Lieder zusammengeschmissen, die wir beide kannten und konnten. Es fehlte dann noch Percussion. Dafür hat Vitor Herbert Elischer gefragt. Dazu kamen dann noch Thomas Keil und Daniel Felix als Gast. Die Veranstaltung war am 2. Oktober 2021. Was zunächst als einmaliges Projekt gedacht war, wurde dann zu einem Bandprojekt, da wir nach dieser ersten Aktion gleich zwei weitere Auftrittsangebote bekamen. Dieses erste Konzert kann also als das Gründungsdatum von Jurubeba gelten. Thomas wurde dann später ebenfalls festes Bandmitglied.
Vitor: Dem habe ich nichts hinzuzufügen (lacht). Oder vielleicht nur noch das: Jurubeba ist eine brasilianische Pflanze, die gerne als Heilkraut verkauft wird.
Wie ging es dann weiter?
Michael: Gut ging es dann weiter. Wirklich sehr, sehr gut. Nämlich genauso unverkrampft, wie es angefangen hat. Man kann sagen, es passte alles, sowohl musikalisch wie menschlich! Wir haben seitdem viele Konzerte gespielt, haben einfach Spaß miteinander, es fühlt sich gut an, gibt uns viel zurück und ist eigentlich wie ein Selbstläufer.
„Das Publikum sofort von 0 auf 100 bringen zu wollen, funktioniert nicht.“
Das freut mich und es ist auch genau das, was ich bei eurem Konzert in Gladenbach gespürt habe: wie ihr einen einfach angesteckt habt, mit eurer Freude an der Musik.
Michael: Ja, eine der Organisatorinnen des Konzerts in Gladenbach hat nach dem Auftritt gesagt: „Dass ihr die Gladenbacher so zum Tanzen bringt, hätte ich nicht gedacht.“
Vitor: Wir versuchen das Publikum natürlich abzuholen, indem wir erstmal mit ruhigeren Liedern anfangen. Das Publikum sofort von 0 auf 100 bringen zu wollen, funktioniert nicht. Aber es ist das Tollste, wenn die Leute dann mittanzen und es zwischen ihnen und uns als Band hin- und hergeht. Und ich glaube, die Menschen spüren unsere Leichtigkeit beim Musikmachen, die positive Ausstrahlung. Die Freude, die wir ausstrahlen, fühlen wir auch.
Wie soll es mit eurer Band weitergehen?
Vitor: Am liebsten so wie bisher. Wobei es schön wäre, wenn wir uns noch mehr Zeit nehmen könnten zum Musik machen, wenn wir mehr spielen könnten. Wir haben ja zum Beispiel auch immer mal damit geliebäugelt, in Frankreich ein Konzert zu geben. Das wäre nochmal so ein Traum.
Michael: Ja, das stimmt und das ist ja auch gar nicht so abwegig, weil wir ja einige Kontakte nach Frankreich haben. Also denkbar wäre das schon. Aber jetzt spielen wir erstmal Konzerte in Deutschland.