Marburger Volkshochschule stellt neues Programm vor

Stadträtin Kirsten Dinnebier (2. v. l.) und VHS-Leiterin Cordula Schlichte (3. v. l.) präsentieren gemeinsam mit dem VHS-Team das neue Semesterprogramm mit dem Titel „VHS vernetzt“. Mit dabei waren (v. l.): Yvonne Dewald, Silke Jahns, Birgit Heiland (stell. VHS-Leitung), René Barrios, Gabriele Trier, Stephanie Schmitt, Katja Sippel und Somayeh Mansouri.
© Sebastian Reichel, i. A. d. Stadt Marburg

Von Sprach- und Kochkursen über Online-Vorträge zu Wissensthemen bis hin zur Gartengestaltung: Rund 500 Bildungsangebote gibt es im kommenden Herbst-/Winter-Semester.

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Marburg. „Vernetzt“ ist bundesweit das Motto der Volkshochschulen in diesem Jahr und auch die VHS Marburg hat wieder ein umfangreiches und vielfältiges Programm zusammengestellt, das ohne Vernetzung nicht möglich wäre. Rund 500 Bildungsangebote umfasst das neue Programm für Herbst und Winter 2023 und 2024.

„Die Vernetzung fördert zum einen den fachlichen Austausch und sichert die Professionalität und Qualität der Weiterbildungsangebote“, sagt Kirsten Dinnebier, Stadträtin und VHS-Dezernentin, zum bundesweiten Motto der Volkshochschulen. „Zum anderen werden Ressourcen gebündelt, sodass viele Themen und Formate aufgegriffen werden können, die eine Organisation allein gar nicht bearbeiten könnte“, ergänzt Cordula Schlichte, Leiterin der Marburger Volkshochschule. Am Beispiel der Marburger VHS spiegelt sich das etwa an der aktiven Vernetzung mit anderen Volkshochschulen wider. Bundesweit gibt es mehr als 900 Volkshochschulen, die über ihre Landesverbände miteinander vernetzt sind und darüber hinaus jeweils mit anderen Organisationen und Bildungsanbietern. So bietet die VHS Marburg seit vier Jahren im Verbund mit anderen Volkshochschulen die Online-Vortragsreihe „VHS wissen live“ an. Die Vorträge zu Themen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft können von zu Hause oder von unterwegs via Smartphone mitverfolgt werden. Außerdem kann man Fragen stellen und mitdiskutieren.

Andere Veranstaltungen im Programmbereich Gesellschaft, die in diesem Umfang nur aufgrund der Kooperation mit dem Hessischen Volkshochschulverband und der LandesEnergieAgentur Hessen möglich sind, greifen das Thema „Wasser“ auf: von der regionalen Wasserversorgung bis zur Gestaltung des Gartens in Zeiten von Starkregen und Dürrephasen. Wichtig ist auch die lokale Vernetzung – etwa mit dem Gleichberechtigungsreferat der Stadt, wenn es um die Einführung in die kommunale Selbstverwaltung im Kurs „Frauen und Politik – Frauen in die Politik“ geht. Im Bereich Kultur wird die Verbindung zum Landestheater gepflegt. Eine Dramaturgin ermöglicht den „Blick hinter die Kulissen“ und führt in aktuelle Stücke ein. Diesmal steht auch ein Besuch der Ausstellung „Ourconomy“ im Kunstverein auf dem Programm. Der Bereich Gesundheit bietet eine Wanderung durch den Heiligen Grund mit anschließender Kräuterküche im Stadtteilzentrum der Initiative für Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit (IKJG) sowie eine digitale kulinarische Reise, bei der gemeinsam – online verbunden mit Teilnehmern aus ganz Deutschland – eine Kombination aus „Lachs und Wild“ gekocht wird.

Der „Blick über den Tellerrand“ führt nicht zuletzt zu einer Erweiterung des kommunalen Angebots. Und dies, wie Cordula Schlichte betont, „nicht nur im quantitativen, sondern auch im qualitativen Sinn“. Denn es gebe nicht nur den einen guten Lernort für alle und alles, sondern viele verschiedene Orte und Formate, mit jeweils kompetenten Kursleitern und Dozenten. Viele abendliche Sprachkurse sind seit einem Jahr in den Abendschulen in der Weintrautstraße verortet – dafür wird die „Vernetzung“ ab dem 10. Dezember optimiert: Die Buslinie 6 fährt abends länger, um möglichst allen Kursteilnehmern zu ermöglichen, den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Die Deutsch- und Integrationskurse finden hauptsächlich in Präsenz an verschiedenen Unterrichtsorten in der Stadt statt, etwa auch am Vormittag in den Räumen des Bewohnernetzwerkes für Soziale Fragen (BSF) am Unteren Richtsberg oder in den Räumen der VHS im Forum in der Neuen Kasseler Straße. Norwegisch oder Italienisch können hingegen online gelernt werden.

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Zudem gibt es offene, aber begleitete Lernmöglichkeiten: in der Lernwerkstatt in der Deutschhausstraße können Migranten, viermal in der Woche ergänzend zu Deutschkursen, ohne vorherige Anmeldung Deutsch lernen. Neu ist der VHS-Lerntreff, ebenfalls in der Deutschhausstraße: Dort bekommen alle Hilfe, die Mühe mit dem Lesen und Schreiben haben – unabhängig davon, ob Deutsch ihre Muttersprache ist oder sie Deutsch gelernt haben und schon gut sprechen können. Darüber hinaus bietet der Lerntreff auch Hilfe beim Umgang mit Internet und Smartphone. Der Lerntreff gehört zum Grundbildungsprogramm, auf das die VHS verstärkt aufmerksam machen möchte. Deshalb gibt es zum Weltalphabetisierungstag am 8. September eine Programm-Verteilungsaktion in der Nordstadt.

Das Gesamtprogramm ist sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie online zu finden auf www.vhs-marburg.de. Die Kursanmeldung beginnt am 28. August. Eine individuelle Beratung für die richtige Kurswahl gibt es zu den Öffnungszeiten sowie nach Terminabsprache. Die beiden Servicebüros in der Deutschhausstraße 38 und Universitätsstraße 4 (für die Deutschkurse) sind montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet, donnerstagnachmittags außerdem von 15 bis 18 Uhr. Telefonisch ist die VHS unter 06421-2011246 (montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr, montags bis mittwochs von 14 und 16 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 18 Uhr) und via E-Mail an vhs@marburg-stadt.de erreichbar. Das Deutsch-Servicebüro hat die Nummer 06421-2011356. Am Samstag, 2. September, haben Fremdsprachen-Interessierte von 10 bis 13 Uhr die Möglichkeit einer persönlichen Beratung und Einstufung in den Räumen in der Deutschhausstraße 38. Auch ein Einblick in die verwendeten Lehrwerke ist dabei möglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Allerdings wird vorab ein Online-Einstufungstest empfohlen, der auf der Webseite der VHS zu finden ist.