In Marburg lief der erste Kurs zur Qualifizierung von Klinik-Servicekräften. Das Pilotprojekt verfolgte gleich mehrere Ziele.
MARBURG. Pflegefachkräfte in der Klinik bei täglich anfallenden Routineaufgaben entlasten und arbeitssuchenden Menschen eine berufliche Perspektive bieten: Mit diesem Ziel hat die DRK-Schwesternschaft Marburg ihre erste Qualifizierung von Klinik-Servicekräften angeboten. Zwölf Teilnehmer haben den viermonatigen Kurs abgeschlossen.
Unterstützung bei allgemeinen Tätigkeiten
Das Konzept sehe vor, dass die ausgebildeten Klinik-Servicekräfte die Stationsteams bei allgemeinen Tätigkeiten unterstützen, aber keine körperbezogenen Dienstleistungen an Patienten übernehmen, heißt es in einer Pressemitteilung. Somit blieben den Pflegefachkräften mehr Kapazitäten für die unabdingbaren Pflegetätigkeiten, erklärt die organisatorische Leiterin Verena Pfeiffer.
"Zugleich können die Servicekräfte die Lebens- und Versorgungsqualität der stationär betreuten Menschen fördern, indem sie diese zum Beispiel bei der Essensauswahl unterstützen, sie mit frischem Wasser versorgen oder sie hausintern zu Untersuchungen oder Therapien begleiten", erläutert Pfeiffer weiter.
Der Kurs war ein Pilotprojekt zwischen der Schwesternschaft und dem UKGM Standort Marburg. Gefördert wurde die Qualifizierung durch die Agentur für Arbeit, das Kreisjobcenter und die Integral gGmbH. Alle qualifizierten Klinik-Servicekräfte haben inzwischen ein Beschäftigungsangebot erhalten.
"Infolge des Fachkräftemangels in der Pflege wächst auch der Bedarf an unterschiedlich ausgebildeten Hilfskräften in Pflegeeinrichtungen", erklärt die stellvertretende Vorsitzende der DRK-Schwesternschaft Marburg, Christiane Kempf. "Zugleich gibt es Menschen, die sich helfend einbringen wollen, aber ihre Profession nicht in der eigentlichen Pflege von kranken und alten Menschen sehen." Diesen bietet die Qualifizierung als Klinik-Servicekraft eine berufliche Perspektive.