Mehrere Personen haben in Marburg den Einsatz eines Rettungswagens behindert. Doch vor allem der Patient hat im Nachhinein für Aufsehen gesorgt.
Marburg. Mehrere Personen haben den Einsatz eines Rettungswagens am Samstag in Marburg behindert. Auslöser ist ein stark betrunkener und hilfloser Mann gewesen. Dieser ist zudem mit einem Haftbefehl gesucht worden. Das teilt die Polizei mit.
Gegen 21.40 Uhr versuchten sich die Rettungskräfte um einen stark alkoholisierten 38-jährigen Mann zu kümmern, als mehrere Personen den Einsatz störten. Aus diesem Grund wurde eine Polizeistreife zum Einsatzort gerufen. Erst als die Streife eingetroffen war, konnte die Versorgung des Mannes fortgesetzt werden.
Als der 38-Jährige in den Rettungswagen gebracht worden war, kamen mehrere seiner Bekannten zu dem Wagen und störten die Rettungskräfte erneut. Die ebenfalls im Rettungswagen stehende Polizeistreife schloss daraufhin die Türen. Dies wurde von außen mit Tritten oder Schlägen gegen den RTW und lautem Geschrei einer 23-jährigen Marburgerin quittiert. Bei der anschließenden Kontrolle weigerte sie sich, ihre Personalien anzugeben und versuchte wegzugehen. Dies verhinderten die Polizeibeamten, wogegen sich die 23-Jährige noch wehrte.
Daraufhin versuchten ein 52-jähriger Mann und eine 53-jährige Frau die Polizisten bei ihrem Eingreifen gegen die junge Frau zu hindern. Die beiden Beamten konnten die Personen jedoch unter Androhung von Pfefferspray auf Abstand halten und anschließen zur Seite schieben. Dabei stürzten die beiden Bekannten. Die Polizei geht davon aus, dass dabei auch die Alkoholisierung des Mannes und gesundheitliche Probleme bei der Frau eine Rolle gespielt haben dürften. Die Frau wurde leicht verletzt, der Mann blieb unverletzt. Nachdem weitere Polizeibeamte eingetroffen waren, erhielten beide einen Platzverweis.
Während die Polizisten mit den beiden Bekannten beschäftigt waren, versuchte sich die 23-Jährige aus der Fixierung zu lösen. Dabei schrie sie herum und beleidigte eine Beamtin. Mit leichten Verletzungen kam die 23-Jährige schlussendlich mit zur Polizeistation. Dort wurde ein Atemalkoholwert von 0,9 Promille festgestellt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft nahm ein Arzt zudem noch Blut ab, ehe die Frau durch die Beamten freigelassen wurde. Die Beamten haben entsprechende Anzeigen gefertigt.
Auch der 38-jährige Patient, der den Einsatz ausgelöst hatte, wurde nach der medizinischen Versorgung auf die Polizeistation gebracht. Von dort wurde er jedoch direkt weiter in die Justizvollzugsanstalt gebracht, da gegen ihn ein offener Haftbefehl vorlag.
Die Polizisten blieben alle unverletzt. Am Rettungswagen entstand kein Schaden.