Ab dem 2. April gelten in Hessen nur noch Basis-Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Wie wollen sich unsere User verhalten? Wir haben nachgefragt.
MITTELHESSEN. Recht bald nach Beginn der Corona-Krise gehörte der Griff zur Maske beim Verlassen der Wohnung ebenso zum Alltag wie der Blick in halb verdeckte Gesichter. Durch das geänderte Bundesinfektionsschutzgesetz sind jedoch ab dem 2. April viele eingeübte Verhaltensweisen nicht mehr verpflichtend. Es gelten nur noch wenige sogenannte Corona-Basisschutzmaßnahmen. Dazu zählt etwa die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Der Einkauf im Supermarkt kann hingegen künftig ohne Maske erfolgen.
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Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat die Hessen jüngst aufgefordert, verantwortungsvoll mit dem Wegfall der Corona-Regeln umzugehen. Er mahnt: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei."
Und wie gehen die Mittelhessen mit der neuen Freiheit um? Wir wollten von unseren Nutzern in den Sozialen Netzwerken wissen: Tragen Sie weiterhin Maske?
Schnell wurde deutlich: Die Mitteilungsbereitschaft bei diesem Thema ist weit überdurchschnittlich. Auf Facebook zählten wir auf unserer Hautptseite mittelhessen.de nach 20 Stunden fast 500 Kommentare. Nur wenige Nutzer beschränken sich in ihrer Antwort auf ein einfaches "Ja" oder "Nein". Meist wird ein Argument für die eigene Meinung mitgeliefert.
So schreibt Maskenbefürworter Jörg Haus etwa auf der Facebookseite von mittelhessen.de: "Das letzte Mal, als meine Warn-App auf Rot sprang, war ich an dem fraglichen Tag nur im Supermarkt lange unter vielen Menschen. Deshalb werde ich sie dort weiter tragen." Pro Maske votiert Ute Hoffmann auf der Facebookseite des Weilburger Tageblatts: "Ja, solange die Inzidenzwerte so hoch sind". Weiter Maske tragen will auch Jessica Arnold , wie sie auf der Facebookseite des Hinterländer Anzeigers klarstellt: "Ja! Es ist Zeit mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, um sich und seine Mitmenschen zu schützen!" An selber Stelle schreibt Thorsten Koch: "Ich finde es fast befremdlich, wenn das jetzt weg fällt. Ich bin bisher ohne Infektion durchgekommen und bin jetzt nicht wild darauf, mir eine durch Leichtsinnigkeit einzufangen." Dass dieses Argument quasi gegenteilig geführt werden kann, zeigt Ina Seibel auf der Facebookseite des Herborner Tageblatts/Dill-Zeitung. Sie schreibt: "Das Masketragen stärkt nicht gerade unser Immunsystem [...] Es gibt nämlich noch ganz viele andere Krankheiten..."
Während sich die Zahl der Maskenbefürworter und -gegner auf unseren Social-Media-Auftritten gemessen an den Kommentaren in etwa die Waage hält, sind diejenigen Facebook-Nutzer, die sich über das Ende der Maskenpflicht freuen, beim Herborner Tageblatt klar in der Überzahl. "Ab in den Müll! Reicht langsam", schreibt dort Jurij Ermisch. Und Dirk Kerstein witzelt: "Wir tragen die Maske weiterhin. Unter der Schuhsohle um unseren schönen Boden in der Halle zu schonen."
So sah unsere Umfrage in den Sozialen Netzwerken aus
Beim Blick auf die Kommentare im Allgemeinen wird deutlich: Maskengegner vertreten ihre Ansicht in der Regel mit deutlich mehr Vehemenz als Befürworter. Wird sie freiwillig Maske tragen? Darauf entgegnet Anke Wolf beim Herborner Tageblatt: "Bestimmt nicht. Hatten die Rotzdinger lange genug im Gesicht". Und an selber Stelle schreibt Xenia Simone Bongart: "Nein auf keinen Fall, die werden verbrannt".
Häufiger findet man in den Kommentaren von Maskengegnern auch Spott gegenüber der anderen Position. Beim Hinterländer Anzeiger schreibt Andreas Gutermuth an seinen Vorredner gewandt, der weiter Maske tragen will: "Einfach selbständig weitermachen. Selbstisolation, Maske, Selbsttest und ganz wichtig: Angst. Ohne Angst bei jedem Atemzug geht gar nichts." Ganz ähnlich klingt es bei El Se, der auf mittelhessen.de schreibt: "Tragt einfach euer restliches Leben eine Maske, denn das Virus wird nicht mehr verschwinden und andere Viren gibt es auch noch. Also wenn ihr unbedingt raus müsst am besten 2 Masken übereinander und dann ganz schnell wieder heim.
Toleranz auf Seiten der Maskengegner ist selten, aber vorhanden. Julian.b.i gehört mit seiner Aussage auf Instagram zu den wenigen Ausnahmen: "Ich werde die Maske definitiv nicht mehr tragen habe aber auch überhaupt nix gegen Menschen die trotzdem Maske tragen möchten sollte jeder für sich selber entscheiden." Auch Tanja Watermann hat für sich entschieden, keine Maske mehr zu tragen. Beim Weilburger Tageblatt schreibt sie: "Sie schadet mir mehr als das sie mich schützt!" Ihre Haltung dabei zeugt von Toleranz: "Die Menschen, die sie tragen wollen, aus Angst, verurteile ich nicht. Doch ich hoffe auf die Gesellschaft, dass es im Umkehrschluss genauso ist und die Menschen, die keine mehr tragen ebenfalls respektiert werden!"
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Bei einer Abstimmung, die wir seit rund einer Woche VRM-weit in unterschiedlichen Artikel auf unseren Websites eingeklinkt haben, befinden sich die Maskenbefürworter auch über den 2. April hinaus klar in der Mehrheit.
Auf die Frage: "Werden Sie auch nach dem Ende der Maskenpflicht noch Maske trage?" hatten bis Mittwochvormittag fast 3000 Nutzer ihre Stimme abgegeben. 60 Prozent antworteten: "Ja, damit fühle ich mich sicherer", während 34 Prozent die Aussage wählten: "Nein, auf keinen Fall". Sechs Prozent wollten sich zwischen diesen Positionen nicht festlegen.