Spaziergang mit Gruselfaktor in Marburg

Oberbürgermeister Thomas Spies (Mitte) stellt zusammen mit Gesa Coordes und Ronald Füssel die neue Hexenroute samt Audioguide vor.  Foto: Patricia Grähling, Stadt Marburg

Die Marburger Hexenroute mit Audioguide verwandelt den Stadtraum in ein begehbares Geschichtsbuch. Wir haben uns schon mal gegruselt.

Anzeige

MARBURG. Dr. Ronald Füssels wissenschaftliche Studie, die als Stadtschrift unter dem Titel "Gefoltert, gestanden, zu Marburg verbrannt. Die Marburger Hexenprozesse" erschien, wurde nun zur Vorlage für ein neues Projekt: "Die Hexenroute mit ihrem Audioguide macht diese Geschichte der Hexenverfolgung erlebbar - für alle Altersklassen. Der Stadtspaziergang macht Marburg zu einem begehbaren Geschichtsbuch für groß und klein", sagt Oberbürgermeister Thomas Spies.

Mit Audioguide und Faltblatt

Mit dem Audioguide und dem Faltblatt zur Hexenroute können alle jederzeit selbstständig in die Geschichte der Hexenprozesse in Marburg eintauchen und Orte, die mit den Hexenverfolgungen zusammenhängen, selbst aufsuchen.

Der Weg führt von den ehemaligen Gefängnissen auf dem Marburger Schloss über den Marktplatz, wo öffentlich die Urteile verkündet wurden, bis zum Rabenstein auf der anderen Lahnseite; hier fanden die Hinrichtungen statt.

Anzeige

Wer der "Marburger Hexenroute" folgt, erfährt dabei, wann und warum die Hexenverfolgungen entstanden sind und wie ein Hexenprozess ablief. Der Autorin des Audioguides der Hexenroute, Gesa Coordes, ist es gelungen, das wahrscheinliche Wohnhaus einer als Hexe verbrannten Marburgerin zu identifizieren. Die Schneiderwitwe Catharina Staudinger wurde 1656 Opfer eines Hexenprozesses, der mit ihrer Hinrichtung endete.

Von ihrem Haus an der Ecke Wettergasse/Schloßsteig ausgehend, können die Hörer alle Stationen ihres Leidensweges besuchen und werden Zeugen ihres Verhörs und ihrer Verurteilung. Denn der Audioguide wurde dazu von der Agentur "Werkraum56" in Szene gesetzt. So ist der Folterkeller etwa eine düstere Szene. Zu hören sind auch die knarzenden Türen und Riegel im Hexenturm. So hat die Hexenroute auch einen kleinen Gruselfaktor.

Das Faltblatt "Marburger Hexenroute" ist ab dem 15. November unter anderem in der Marburger Tourist-Information kostenlos erhältlich. Der Audioguide "Die Hexenroute. Ein Stadtspaziergang zum Hören" kann unter www.marburg.de/hexenroute heruntergeladen werden.

Und die Stadtschrift "Gefoltert, gestanden, zu Marburg verbrannt" gibt es im Buchhandel sowie im Rathausverlag.