„Letzte Generation“ und „FFF“ demonstrieren in Marburg

Die Demonstranten der „Fridays for Future“-Gruppe laufen durch die Biegenstraße in Marburg.
© Lucas Heinisch

Zwei Demozüge sind am Mittwochabend durch Marburg gezogen: Die „Letzte Generation“ sowie „Fridays for Future“ demonstrierten gegen die Razzia der vergangenen Woche.

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Marburg. Immer wieder schallen „Klimaschützen ist kein Verbrechen“-Rufe durch Marburg: Rund 300 Demonstranten protestierten nach Polizeiangaben am Mittwochabend vor dem Erwin-Piscator-Haus. Aber nicht wie gewöhnlich mit einer Demonstration.

Gestartet sind zwei Protestaktionen: Ein Demozug der Marburger Gruppe der „Letzten Generation“ und ein weiterer mit Anhänger der Marburger „Fridays for Future“-Gruppe. Sie demonstrierten gegen die bundesweite Razzia, bei der vergangene Woche Wohnungen von Mitgliedern der „Letzten Generation“ durchsucht wurden. Die Anhänger von „Fridays for Future“ trafen sich am Marburger Hauptbahnhof, wo Franz-Josef Hanke von der „Humanistischen Union“ in Marburg das Wort ergriff. Zwar könne man über Aktionen der „Letzten Generationen“ streiten, „aber kriminell ist das nicht“, sagte er. „Es ist brandgefährlich und undemokratisch, demokratische Bewegungen zu kriminalisieren. Und die ,Letzte Generation‘ ist eine demokratische Bewegung.“

Mit Applaus begleitet übergab er das Mikro an Barbara Schlemmer. Sie ist bei der Bürgerinitiative „Keine A 49“ aktiv und betonte: „Klimaschutz ist kein Verbrechen. Klimaschutz ist Pflicht.“ Nach den Redebeiträgen von Hanke und Schlemmer setzten sich die rund 130 „Fridays for Future“-Anhänger in Richtung Erwin-Piscator-Haus (EPH) in Bewegung, wo sie auf den Demozug der „Letzten Generation“ warteten. Dieser startete am Marktplatz in der Oberstadt mit circa 115 Demonstranten. Vor dem EPH empfing die „Fridays for Future“-Gruppe die „Letzte Generation“ mit Sprechchören und Applaus.

Rund 300 Personen kamen zur Abschlusskundgebung an das Erwin-Piscator-Haus.
Rund 300 Personen kamen zur Abschlusskundgebung an das Erwin-Piscator-Haus.
© Thorsten Richter
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Bei der Abschlusskundgebung, an der auch mehrere Marburger Politiker wie Oberbürgermeister Thomas Spies und Stadtrat Michael Kopatz teilnahmen, erhöhte sich die Zahl der Zuhörer laut Polizei auf rund 300. Linda Wald von „Fridays for Future“ betonte, dass die Razzia gegen die „Letzte Generation“ weitere Repressionen gegen die Klimaschutzbewegung seien, „die wir nicht hinnehmen können“. Jana Trommer von der „Letzten Generation“ aus Marburg sagte, man werde „zunehmend kriminalisiert“. „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Gewaltfreies Handeln wirkt und macht Veränderungen möglich“, sagte sie.