Großeinsatz der Polizei am Mittwoch gegen tadschikische Terrorverdächtige: In Niederscheld wurde das Objekt eines Zeugen kontrolliert.
. Dillenburg-Niederscheld (cw). Im Rahmen der Festnahme von vier mutmaßlichen Mitgliedern einer Zelle der terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" (IS) am Mittwochvormittag ist auch im Dillenburger Stadtteil Niederscheld ein Objekt durchsucht worden. Dies hat Markus Schmitt, Pressesprecher des Generalbundesanwalts beim Bundesgerichtshof, am Freitag auf Anfrage bestätigt.
"Aufgrund der Festnahmen in Siegen, Werdohl und Heinsberg gab es auch einen Einsatz in Niederscheld. Dabei handelte es sich aber um eine unverdächtige Person mit einer Durchsuchung auf freiwilliger Basis", sagte Schmitt, der diese Person als "Zeugen" bezeichnete. Im Zuge der Operation hätten sich "Hinweise auf ein weiteres Objekt" ergeben. In die Aktion eingebunden war auch die Dillenburger Polizei, die aber keine Auskünfte zu dem Einsatz erteilte und an die Generalbundesanwaltschaft verwies.
Tödliche Anschläge in Deutschland geplant?
Laut Pressemitteilung wird fünf tadschikischen Staatsangehörigen folgender Sachverhalt zur Last gelegt: Die Beschuldigten haben sich im Januar 2019 dem "Islamischen Staat" als Mitglieder angeschlossen. In dessen Auftrag gründeten sie gemeinsam eine sogenannte Zelle in Deutschland. Zunächst hätten sie vorgehabt, nach Tadschikistan auszureisen, um dort im Rahmen des bewaffneten "Dschihad" an Kämpfen gegen die Regierung teilzunehmen.
Nachdem sie davon Abstand genommen hatten, hätten sie beabsichtigt, in Deutschland tödliche Anschläge zu begehen. Sie hätten dabei - wie bereits zuvor - in Kontakt mit zwei hochrangigen IS-Führungsmitgliedern in Syrien und Afghanistan gestanden, von denen sie entsprechende Anweisungen erhalten hätten.