
Am 18. August können die Dillenburger und ihre Gäste mit Führungen und einer Illumination noch einmal das Geschehen des großen Stadtbrandes nachvollziehen.
Dillenburg. Mit einer Illumination in der Dillenburger Oberstadt und zwei Spielszenen, die einen Einblick in die tragischen Ereignisse rund um den Stadtbrand vor 300 Jahren geben, setzt die Oranienstadt Dillenburg ihre Aktionen im Gedenkjahr fort. Nach der Premiere im Juli wartet am Freitag, 18. August, eine Wiederholung der Fassadenprojektion der Lichtkünstler Pascal und Daniela Kulcsar auf die Gäste, die das Brandereignis simuliert. Zwei Spielszenen von Mitgliedern des Geschichtsvereins Dillenburg spiegeln Angst, Leid und Hoffnung der Bevölkerung vor und nach dem Stadtbrand wider. „Je dunkler, umso besser“ lautet das Motto an diesem Sommerabend.
Die Veranstaltung am 18. August beginnt um 20 Uhr mit einer offenen Führung für alle Interessenten. Stadthistoriker Simon Dietrich nimmt die Teilnehmer auf eine etwa 30 Minuten dauernde Tour mit in den Bereich, in dem in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai 1723 die verheerende Feuersbrunst ausbrach. Treffpunkt ist am Eingang des Alten Rathauses. Die Sonderführung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Nicole Rein und Werner Schäfer-Mohr werden in ihren Rollen als Bürgermeister-Ehefrau und Torwächter Situationen aus Dillenburg im Mai 1723 in historischen Kostümen anschaulich darstellen.
Die Lichtkünstler Pascal und Daniela Kulcsar aus dem Taunus wollen mit einer „professionellen und passgenauen Projektion“, so schreibt die Stadtverwaltung in einer Mitteilung, das Publikum überzeugen. Aus den Fenstern von sechs Fachwerkgebäuden im Bereich der Hauptstraße rund um das Alte Rathaus und die untere Marbachstraße simulieren sie nach Eintreten der Dunkelheit mehrere Minuten lang lodernde Flammen, die aus den Fenstern schlagen und bei den Zuschauern den Eindruck einer lichterloh brennenden Gebäudeszenerie erwecken sollen.
Auch wenn heute mit Sicherheit das Entsetzen und die Ohnmacht der Bevölkerung in der Brandnacht nicht wirklich nachempfunden werden kann, soll die Illumination eine Ahnung erzeugen können, welches Trauma durch die Katastrophe bei der betroffenen Bevölkerung entstand. Die Veranstaltung endet um 22 Uhr. Getränke und kleine Speisen können vor Ort erworben werden. Der Eintritt ist frei.