Artenschutzprojekt der Dillenburger Wilhelm-von-Oranien-Schule erhält mehrere Preise und kommt ins Fernsehen
DILLENBURG. Das Artenschutzprojekt der Wilhelm-von-Oranien-Schule "Arche Feuersalamander" hat Fahrt aufgenommen: Die ersten kleinen Tiere kriechen durch den Wald bei Dillenburg.
Nachdem Schüler des Biologie-Leistungskurses Q 3 von Timo Jung und des Wahlpflichtkurses E 2 von Sedric Haus in den Sommermonaten rund um Dillenburg entnommene Larven des Feuersalamanders versorgt und durch die Metamorphose begleitet hatten, wurden diese in den vergangenen Wochen durch die Vivarium-AG der Schule optimal versorgt. So wuchsen die 40 Jungtiere auf eine ordentliche Größe von 50 bis 65 Millimeter heran.
Vor dem Entlassen in die Freiheit wurden die jungen Tiere von Laura Jung (Institut für Biologiedidaktik, Universität Gießen) vermessen, gewogen und auf den für die Art sehr gefährlichen Hautpilz Bsal getestet, dessen Befall zum Tod ganzer Populationen führen würde. Nachdem das aufwendige PCR-Testverfahren durchweg negative Befunde geliefert hatte, wurden alle Tiere durch eine Schülergruppe fotografiert, um künftig die Tiere anhand ihres individuellen Rückenmusters in Wiederfangstudien erkennen zu können. Die anschließende Auswilderung im Waldgebiet eines Dillenburger Stadtteils wurde von einem Filmteam begleitet. Der Beitrag kann über die Website der Wilhelm-von-Oranien-Schule abgerufen werden.
Das Schulprojekt wurde bereits mit dem Förderpreis des Michaela-und-Marco-Schulz-Fonds der Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde und dem Gewinn der Umweltlotterie "Genau" ausgezeichnet. Darüber hinaus überzeugten die Schüler mit ihrem Projekt bei zwei Wettbewerben die Jury und das Publikum.
Beim 17. Procter & Gamble MINT-Award, einem Wettbewerb mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt, werden innovative Schulprojekte ausgezeichnet. Emma Klahr und Hasieb Hashemi stellten im Online-Finale das Projekt vor der Jury und weiteren neun Finalistengruppen aus ganz Hessen vor. Nach erfolgreicher Online-Präsentation und der Vorführung der in der Schule verbliebenen Salamander freuten sich die Schüler über den zweiten Platz und 2000 Euro Preisgeld. Lea Kretzer und Emma Klahr präsentierten im Rahmen eines internen Wissenschaftsfestivals an der Wilhelm-von-Oranien-Schule das Projekt ihren Mitschülern sowie Laura Jung, die als Science-Coach von "Gießener Jugendliche forschen" das Vorhaben in den vergangenen Monaten begleitet hatte.
Projekt im kommenden Jahr fortsetzen
Nach der gelungenen Präsentation gratulierte Jung zur erfolgreichen Projektdurchführung sowie der Vorstellung des wissenschaftlichen Posters und überreichte eine Urkunde samt Preis.
Der mit dem Aussetzen der großgezogenen Jungtiere abgeschlossene erste Durchlauf des Artenschutzprojektes und die große positive Resonanz machen Hoffnung, dass auch im kommenden Jahr wieder viele Schüler an dem Schulprojekt beteiligt werden können und somit die Feuersalamander-Populationen rund um Dillenburg gestärkt werden.