
Seit 25 Jahren gibt es die Frauenschola Hildegardensis Dillenburg. Beim Konzert führten die Frauen nicht nur Werke ihrer Namensgeberin Hildegard von Bingen auf.
Dillenburg . Die Frauenschola Hildegardensis Dillenburg ist 1998 anlässlich des 900. Geburtstags von Hildegard von Bingen gegründet worden. In den 25 Jahren ihres Bestehens hat sie ihr Repertoire kontinuierlich erweitert. Mit einem Konzert zum 25. Jubiläum am Sonntagabend in der katholischen Pfarrkirche Herz Jesu wurde der Geburtstag gefeiert. Unter Leitung von Joachim Dreher brachten der Chor, die Sopranistin Diane Severson-Mori und Mitglieder des Jungen Sinfonie-Orchesters Wetzlar Werke von Hildegard von Bingen, Heinrich Schütz, Giacomo Carissimi, César Franck, Gabriel Fauré, Frank Martin und anderen Komponisten zur Aufführung.
Schola verleiht dem „Gloria“ einen fragilen und berührenden Glanz
Von der Musik der Renaissance bis zur Moderne reichte das Spektrum der Schola, die ihr Konzert mit Anton Diabellis „Cantate Domino“ und William Byrds „Kyrie“ sowie dessen „Gloria“ eröffneten. Während Diabellis Werk von zwei Violinen, Violoncello und Orgel begleitet wurde, waren Byrds Stücke ganz der vitalen Kraft der Schola vorbehalten, die insbesondere dem „Gloria“ einen fragilen und berührenden Glanz verlieh.
Hildegard von Bingens hymnisches „Ave generosa“ offenbarte ein vortreffliches Zusammenwirken der lyrischen Sopranistin Diane Severson-Mori und der elfköpfigen Schola. Der Chor interpretierte im weiteren Verlauf Hildegard von Bingens „Spiritus sanctus“ , die Sopranistin trug dann ihr „O virga ac diadema“ mit ihrer mit beträchtlichem Volumen und großer Klangschönheit ausgestatteten Stimme vor. Gemeinsam mit der Schola machte Severson-Mori auch Giacomo Carissimis „Credo“ zu einem Hörgenuss.
Wurde die Schola bei César Francks „Panis angelicus“ und Gabriel Faurés „In paradisum“ von Joachim Dreher an der Klais-Orgel begleitet, spielte Dreher bei Heinrich Schütz‘ „In te Domine speravi“ und Agostino Agazzaris „Jubilate Deo“ auf einem Keyboard Cembalo.
Mit dem gloriosen Barockwerk „Salve Regina von Meinrad Spieß endete das Jubiläumskonzert, das mit lang anhaltenden Beifall gewürdigt wurde.