Helau im Dillkreis: Narren steigen wieder in die Bütt‘

Auch die Erwachsenen ließen sich von dem schönen Kinderprogramm in den Bann ziehen. Foto: Siegfried Gerdau

Nach langer Pause starten die heimischen Karnevalisten wieder in eine neue Kampagne. Was wo geplant ist. 

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Dillenburg/Herborn/Helau. Die Narrenkapp’ wird abgestaubt, die Bütt’ auf die Bühne gerollt. Es wird geprobt, gesungen, getanzt und gereimt - nach langer Pause soll im kommenden Februar wieder Karneval gefeiert werden. Die neue Kampagne beginnt traditionsgemäß am 11.11. Was die heimischen Karnevalisten und Fassenachter planen, lesen Sie hier:

Oberscheld

Beim ältesten und traditionsreichsten Karnevalverein in der Region, dem Carnevalsverein 1953 Oberscheld (CVO), ist die Vorfreude groß. „Nachdem zwei Jahre gar nichts stattfand, ist jeder happy, dass es wieder losgeht“, bescheibt der Vorsitzende Stefan Menz die Stimmung bei den Aktiven. Alle Gruppierungen haben mit den Proben begonnen: „Es wird fleißig trainiert. Alle sind wieder am Start, von den Büttenrednern über die Balletts und die Hexen bis hin zum Bassgebrummel.“ Der CVO ist wegen der abgebrannten Narrhalla „Glück-Auf-Halle“ gebeutelt. Er weicht für die kommenden Kampagnen ins örtliche Dorfgemeinschaftshaus und in die Gemeinschaftshalle Niederscheld aus. Los geht es am 11.11. traditionell mit dem Fackelzug (18.11 Uhr, Glück-Auf-Halle). Die Prunksitzungen am 4. und am 5. Februar finden in der Gemeinschaftshalle in Scheld statt. Der Kinderball am 19. Februar (14.30 Uhr), die Rosenmontagsparty am 20. Februar (20 Uhr) und der Fastnachtsdienstag am 21. Februar mit Frühschoppen (11.11 Uhr im Sportheim), Umzug (14 Uhr) und Abschlussball (15 Uhr) steigt im Dorfgemeinschaftshaus.

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Fester Programmpunkt beim CVO: Die Blauen Funken werden bei den Prunksitzungen auftreten. Foto: Katrin Weber Foto: Katrin Weber
Fester Programmpunkt beim CVO: Die Blauen Funken werden bei den Prunksitzungen auftreten. Foto: Katrin Weber Foto: Katrin Weber (© Katharina Weber)

Pfarrsaal Helau Dillenburg

Am 10. Februar will „Pfarrsaal Helau Dillenburg“ närrisch werden. Allerdings ist noch nicht klar, wo und wie. Sitzungspräsident Thomas Springer teilte mit, dass noch nicht klar sei, was genau „Pfarrsaal Helau“ in der fünften Jahreszeit anbieten werde: „Wir gehen davon aus, dass es ein anderes Format sein wird als das bisherige.“ Die Vorfreude sei auf jeden Fall da. In den kommenden Tagen werde besprochen, was und wie närrische gefeiert werden soll.

Haiger

Ob der Haigerer Pfarrfasching stattfindet, ist derzeit noch unklar. Die Akteure wollen dies kurzfristig entscheiden, wurde mitgeteilt.

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Herborn

Das kann sich Bürgermeisterin Katja Gronau schon einmal im Terminplan vermerken: Am 11.11. werden die Herborner Karnevalisten um genau 17.11 Uhr den Schlüssel des Rathauses einfordern. Im Gegenzug gibt‘s immerhin Tanzeinlagen. Gleich im Anschluss feiert der Herborner Karneval-Verein (HKV) ab 19 Uhr im neuen Vereinsdomizil, dem „Helau-Bau“: Dieser befindet sich auf dem Homberg im ehemaligen Marineheim. „Der Helau-Bau kommt sehr gut an und fördert auch den Zusammenhalt in der Zeit, in der kein Karneval ist“, berichtet Sitzungspräsident Bernd Willi Walther. Die Termine für das kommende Jahr stehen ebenfalls fest: Die Prunksitzung ist am 18. Februar im Vitos-Festsaal geplant, am Rosenmontag, 20. Februar, ziehen die Aktiven dann durch die Stadt.

Burg

Noch etwas zurückhaltend sind die Karnevalisten vom GV „Gutenberg“ Burg. Patrick Paddy Schmehl spricht von „noch etwas verhaltener Freude“. Der Grund: „Weil noch keiner sicher ist, ob wir im Februar Karneval feiern dürfen.“ Dennoch trainieren und üben die Akteure, die am 11. Februar das Burger Bürgerhaus zum Wackeln bringen wollen. Die Ballett- und die Gesangsgruppierung probten bereits fleißig. Die Organisation laufe derzeit noch etwas auf Sparflamme. Nach der Sitzung am 11. Februar steht am 19. Februar der Kinderkarneval an. Zunächst geht es am 11.11. aber zu den Fastnachtsfreunden nach Herborn.

Uckersdorf

Der Uckersdorfer Karneval ist nicht so groß wie der in Herborn oder Oberscheld, aber er steht seit vielen Jahren für eine Show, in der viel Herzblut steckt. In dieser Session will es der Sportverein „Eintracht“ Uckersdorf allerdings etwas ruhiger angehen: Statt eines großen Programms soll es diesmal nur eine Karnevalsdisco geben. Die ist für den 4. Februar im Sportheim geplant. Die Aktiven würden weniger. Damit werde es schwieriger, ein vollständiges Programm auf die Beine zu stellen, heißt es seitens des Vereins. Daher gebe es diesmal – nach der Corona-Zwangspause – erst einmal nur eine Disco.

Sinn

Am 11.11. wird auch Sinns Bürgermeister Hans-Werner Bender den Rathausschlüssel symbolisch an die Narrenschar herausgeben müssen. Widerstand wäre zwecklos, die Übermacht der Narren von außerhalb des Rathauses dürfte erdrückend sein. Um 19.11 Uhr werden sie den Amtssitz des Bürgermeistes stürmen. Mit von der Partie sind der Karneval-Verein Sinn und die Karnevalisten aus Fleisbach. In beiden Orten ist die Kampagne bereits geplant. Den Anfang machen die Sinner mit ihrer Prunksitzung am 4. Februar. Bereits am 3. Februar gibt es eine öffentliche Generalprobe. Die Fleisbacher „Extrem-Karnevalisten“ starten eine Woche später, am 11. Februar, mit ihrer Prunksitzung im Bürgerhaus. Tags darauf folgt der Kinderfasching und am 16. Februar sind alle Närrinnen zur Frauensitzung an Altweiberfasching eingeladen.

Bellersdorf

„Wir gehen aktuell davon aus, dass wir eine ganz normale Kampagne fahren dürfen“, sagt Sebastian Schupp, Sitzungspräsident und Vorsitzender des Karnevalsvereins Bellersdorf. Eine hundertprozentige Garantie kann Schupp mit Blick auf die Corona-Pandemie aber nicht geben: „Sollten im Winter Regelungen kommen, die mit Abstandsgeboten daherkommen, müssen wir Abstand von den Planungen nehmen. Dafür ist unser Dorfgemeinschaftshaus einfach zu klein.“ Bleibe aber alles wie jetzt, laden die Bellersdorfer Karnevalisten zu ihren zwei Sitzungen für 17. und 18. Februar (Freitag und Samstag), jeweils ab 20.11 Uhr ein. Der Kinderfasching ist für den 12. Februar (Sonntag) ab 14.11 Uhr vorgesehen.

Driedorf

Noch keine finale Entscheidung ist in der Westerwaldgemeinde gefallen. Zuletzt feierten die Driedorfer im Februar 2020 an zwei Tagen – zunächst den Kinderkarneval und dann ein „Kräppelkaffee“ mit Programm am Rosenmontag. Voraussichtlich werde sich zeitnah am Anfang des Jahres entscheiden, was 2023 ansteht, sagt Björn Dapper vom Verein „Driedorf Aktiv“.

Unser Video zeigt Impressionen der Kampagne im Frühjahr 2020 im Dillkreis.