Energiesparen ist das Thema der Stunde. Auch Dillenburg schaut auf die Zahlen zum Verbrauch. Gut so, sagt unser Redakteur Frank Rademacher. Er sieht noch mehr Spar-Potenzial.
Wer würde sich nicht über eine weihnachtlich beleuchtete Fußgängerzone freuen, in der viele Menschen in fröhlicher Stimmung und voller Vorfreude auf das Fest von Geschäft zu Geschäft schlendern, um die letzten Geschenke einzukaufen? Die Realität in Dillenburg ist leider eine ganz andere.
An die Menschenmassen können sich nur noch die Älteren erinnern, und an der vor allem in den Abendstunden weitgehend leblosen Innenstadt kann auch keine Beleuchtung etwas ändern. Aber kann sie nicht doch für ein wenig bessere Stimmung in diesen so trüben Zeiten sorgen?
Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Für den einen mag die städtische Festbeleuchtung Trost spenden - angesichts der kaum zu bezahlenden Heizkostenrechnung. Der andere wird sich möglicherweise ärgern, weil er sparen soll und die Stadt es scheinbar nicht tut.
Abseits dieser mit sehr viel Emotionen verbundenen Entscheidung, die Weihnachtsbeleuchtung erstrahlen zu lassen oder auf sie zu verzichten, ist es gut, dass die Verwaltung Zahlen geliefert hat zum tatsächlichen Energieverbrauch. Der ist bei der LED-Weihnachtsbeleuchtung eher gering, bei den Kerzen auf dem Wilhelmsturm dafür erschreckend hoch. Und dass die Stadt pro Jahr etwa 10.000 Euro nur für den Strom bezahlt, damit die Springbrunnen laufen, gibt zu denken. Da verplätschert der Strom für zahlreiche Haushalte.
Der von Putins Krieg ausgelöste Sparzwang bietet eine gute Gelegenheit, grundsätzlich über liebgewonnene oder zur Gewohnheit gewordene "Errungenschaften" nachzudenken.
Von Frank Rademacher