StudiumPlus plant Schülerakademie in Mittelhessen

Vertreter von StudiumPlus, Schulen und Wirtschaft treffen sich zum runden Tisch in Wetzlar. Weitere Teilnehmer sind digital zugeschaltet. Diskutiert wird, wie eine Schülerakademie künftig Schüler und Unternehmen besser zusammenbringen könnte. © StudiumPlus

Ein neues Format will Schüler, Unternehmen und Hochschule besser zusammenbringen und neue Perspektiven eröffnen.

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WETZLAR/DILLENBURG. Auf der einen Seite stehen Schüler, die nicht genau wissen, was sie nach ihrem Schulabschluss tun können - auf der anderen Seite Unternehmen, die Nachwuchskräfte suchen. Um sie besser zusammenzubringen, will StudiumPlus künftig besser über seine Studienangebote informieren: mit einer Schülerakademie. Über das Konzept haben Vertreter des dualen Studienangebots der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) an einem runden Tisch mit Vertretern der Kooperationsschulen von StudiumPlus diskutiert.

Dabei sei laut StudiumPlus eines ganz deutlich geworden: Es brauche engagierte Lehrer und aufgeschlossene Unternehmen sowie eine Plattform, die beide zusammenbringt. Das wolle StudiumPlus mit seinem Netzwerk leisten, sagte Jens Minnert, der Leitende Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums Duales Hochschulstudium (ZDH).

Schnuppervorlesungen und Roadshows der Unternehmen

Zudem sollten bestehende Angebote gebündelt und ausgeweitet werden. So informiere StudiumPlus bereits auf Berufs- und Ausbildungsmessen, komme zu Infotagen in die Schulen und entsende Botschafter, die den Schülern auf Augenhöhe erklären, welche Möglichkeiten die dualen Studiengänge bieten. Flankiert werden solle das verstärkt durch Unternehmenspraktika, wünscht sich Uwe Hainbach, der Vorstandsvorsitzende des Competence-Centers Duale Hochschulstudien StudiumPlus (CCD), Trägerverein für etwa 1000 Partnerunternehmen von StudiumPlus.

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Am Round-Table-Gespräch nahmen über 30 Schulleiter und Lehrer von Schulen unter anderem aus Wetzlar, Dillenburg, Gießen, Marburg, Kirchhain, Frankfurt, Bad Laasphe, Biedenkopf und Bad Hersfeld teil. An der Schülerakademie soll es regelmäßige "Tage der offenen Tür" bei StudiumPlus geben, Schnuppervorlesungen und Roadshows von Unternehmen an den Schulen, klassische Studienberatung ebenso wie Vorträge. Hainbach: "Ziel ist es, die Schüler über das breite Bildungsangebot in der Region zu informieren, einschließlich eines dualen Hochschulstudiums vor der Haustüre." So könnten sich Schüler frühzeitig für den individuell passenden Bildungsweg entscheiden.

Schülern möglichst früh anschauliche Infos bieten

Seitens der Unternehmen betonte Anne-Kathrin Roth, Vorstandsmitglied des CCD und geschäftsführende Gesellschafterin von Roth Industries in Dautphetal, dass es wichtig sei, Schüler, aber besonders auch Schülerinnen schon früh für technische Berufe zu begeistern.

Wie das klappen kann, stellte Daniela Heinrich-Stiller vor, Lehrerin an der Lahntalschule in Biedenkopf. Sie hat Schüler an die Firma Weber Maschinenbau in Breidenbach vermittelt, wo sie selbstständig einen kleinen Roboter konstruierten, mit dem 3D-Drucker ausdrucken und programmieren konnten. Das Projekt bewirkte, dass von den fünf Teilnehmern anschließend zwei ein duales Studium im Unternehmen aufnahmen.

Fazit: Dieser Projektgedanke solle möglichst intensiv in die Unternehmen getragen werden. Ziel müsse es sein, junge Menschen frühzeitig möglichst anschaulich zu informieren und mit den Unternehmen in Kontakt zu bringen.

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In der anschließenden Diskussion gab es bereits viele Anregungen für einen möglichen Austausch zwischen allen Beteiligten. Dabei wurde der große Bedarf an Praktika ebenso hervorgehoben wie der sich positiv auswirkende Einsatz von Schulbotschaftern. "Wir wollen im kommenden Jahr auf jeden Fall mit Angeboten starten und das Format dann in Kooperation mit den Schulen weiterentwickeln", betonte Minnert.