Dillenburgs Verwaltung soll ein weiteres Gespräch mit dem Verein führen. Streitpunkt sind hohe Nebenkosten für die Kegelbahn in Niederscheld und wer sie bezahlen soll.
DILLENBURG-NIEDERSCHELD. Die Sportkegler des Post- und Telekomsportvereins (PTSV) Dillenburg nutzen die Kegelbahn der Niederschelder Gemeinschaftshalle für Training und Wettkämpfe. Dazu haben sie einen neuen Mietvertrag mit der Stadt abgeschlossen, der nun zu Problemen führt.
Grund sind die anfallenden Nebenkosten, für die der Verein früher nicht aufkommen musste. Jetzt waren sie erstmals zusammengerechnet worden und beliefen sich auf 5275 Euro. Das ist nach Angaben der Kegler etwa das Zehnfache dessen, was der Verein zu zahlen in der Lage ist.
Deshalb hatte die Verwaltung die Liste der Nebenkosten noch einmal überarbeitet und auf die Positionen Reinigung, Gebäudeversicherung und einen Anteil der Abwasserkosten reduziert. Übrig blieben so 635 Euro.
Im Ausschuss für Jugend, Soziales, Sport und Kultur mochte sich allerdings niemand so recht mit diesem Vorschlag anfreunden. "Die Kosten können nicht komplett gestrichen werden", machte Klaus Wagner (SPD) deutlich und mahnte, dass eine solche Abmachung auch Auswirkungen auf andere Vereine haben könne.
Politik will keinen Präzedenzfall schaffen
Das sah Otto Nickel (Bürger für Dillenburg) ähnlich. Dem Verein stehe ein Zuschuss zu, aber nicht in dieser Höhe. "Dann kommt der nächste Verein und will auch die Gaskosten bezahlt haben", warnte Nickel vor einem Präzedenzfall.
Wie zuvor schon Pierre Waldschmidt (CDU) zeigte sich auch Knut Letzel (Grüne) irritiert davon, als Verein einen Vertrag zu unterschreiben, ohne die finanziellen Folgen zu kennen.
Jutta Simon (FDP) wandte ein, man müsse aufpassen, die soziale Verantwortung für die Vereine nicht aus den Augen zu verlieren. Zugleich schlug sie vor, noch einmal mit dem Verein ein Gespräch zu führen. Das sagte dann auch Gerhard Anders (CDU) als Erster Stadtrat zu.