Bürger dürfen mit anpacken

Der Gemeindevorstand Ehringshausen kann sich vorstellen, mehr Blühflächen anzulegen.  Archivfoto: Helmut Weller

Viele Wünsche und Anregungen für mehr Natur- und Umweltschutz hat der Naturschutzring Ehringshausen formuliert. Nun hat der Gemeindevorstand Stellung bezogen.

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. Ehringshausen (gh). Der offene Brief des Naturschutzrings Ehringshausen (NRE) für mehr Natur- und Umweltschutz sowie seine Vorschläge und Wünsche diesbezüglich haben den Gemeindevorstand beschäftigt. Selbstverständlich, so Bürgermeister Jürgen Mock (SPD), erachte der Gemeindevorstand auch den Umwelt- und Naturschutz als wichtige Aufgabe im Hinblick auf künftige Generationen. Er verweist auf den von der Gemeinde organisierten "Ehringshäuser Dialog für eine nachhaltige Lebensweise". Die Themen Energie und Mobilität würden dort bereits bearbeitet. Der NRE hatte allerlei angeregt, ein paar Beispiel aus der umfangreichen Liste.

Wassermanagement

Das Trinkwassermanagement, so Mock, sei das tägliche Geschäft. Und: "Wir sind immer bemüht, die Eigenförderung zu optimieren."

Fördertöpfe nutzen

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Wo es Sinn mache und Projekte auch finanziell geschultert werden können, werde auch Fördergeld akquiriert. "Durch den Beitritt zur LPV Lahn-Dill erhoffen wir uns hier einen deutlichen Schub. Der Beitritt zu den Klimakommunen wird im politischen Raum gerade diskutiert." Es müsse aber die Finanzlage der Gemeinde beachtet werden.

Pflegepatenschaften

Mock: "Für bürgerschaftliches Engagement sind wir immer offen. Bei Interesse schließen wir gerne Patenschaften, Pflegeverträge oder Ähnliches ab." Gegen die gewünschte Weiterführung des "Runden Tisches" in sinnvollen Abständen spreche nichts.

Biotop-Pflege durch Bauhof

Die Pflege wertvoller Biotope sei nicht allein durch den Bauhof zu stemmen. Wo möglich, werde weiter mit dem ehrenamtlichen Naturschutz kooperiert bzw. auf externe Anbieter zurückgegriffen.

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Lückenbebauung

Ehringshausen sei noch bis Ende 2021 im Programm der Dorfentwicklung und könne keine konkurrierenden Projekte (in Bezug auf Priorisierung der Innenentwicklung) durchführen. Bestehende rechtskräftige Bebauungspläne werden aufgrund der Nachfrage umgesetzt. Die Aufarbeitung und Umsetzung der Defizite nicht erfüllter Kompensationsverpflichtungen sei in Arbeit.

Illegale Müllentsorgung

Ein Hipo sei schon einmal verpflichtet worden, "leider mussten wir uns von ihm trennen". Der Vorstand überlege, wie es weitergehen soll.

Naturschutzschulung

Wegen der vielen Aufgaben des Bauhofs sei dies sehr eingeschränkt möglich, bedürfe auch der Eigeninitiative. Die gewünschte detailliert Abstimmung von Pflegemaßnahmen im Außenbereich zwischen Bauhof und Naturschutzgruppen sei ein Lernprozess und werde sich entwickeln.

Waldwirtschaft

Mock: "Die Gemeinde stellt turnusmäßig ein Forsteinrichtungswerk mit einer Laufzeit von 10 Jahren auf (gültig bis 2026). Dabei werden auch die Belange des Naturschutzes angemessen berücksichtigt."

Rasenflächen

Mock: In den letzten Jahren wurden einige Blühflächen angelegt. Das werde man gerne intensivieren. Das Mulchen von Wegrändern/Seitenstreifen könne dort zurückgefahren werden, wo es die Verkehrssicherheit zulasse.

Teichkläranlage

Die Teichkläranlage halte derzeit die Einleitegrenzwerte ein, eine Schließung sei trotzdem mittelfristig geplant. Über die Folgenutzung werde zu gegebener Zeit entschieden. Und was die Gründe für das Trockenfallen des Lempbachs angeht, so "ist der Klimawandel spürbar (weniger Niederschläge, heiße Sommer, etc.). Andere Gründe sind uns nicht bekannt."