Hohe Kosten: Vorerst kein neues Feuerwehrhaus in Rodenberg

Im Erdgeschoss des Dorfgemeinschaftshauses in Rodenberg befindet sich das Feuerwehrgerätehaus mit Garage. Der Bau einer neuen, größeren Fahrzeughalle wurde nun von der Gemeindevertretung vorerst gestoppt.  Foto: Katrin Weber

Auf 450 000 Euro haben die Gemeindevertreter die Kosten für ein neues Feuerwehrhaus in Rodenberg gedeckelt. Doch schon die Angebote für die ersten Gewerke liegen drüber.

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GREIFENSTEIN-RODENBERG. Die Greifensteiner Gemeindevertreter haben das Vorhaben, in Rodenberg ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen, gestoppt. Grund dafür sind die Kosten für vier von 13 Gewerken. Sie überschreiten die Deckelung von 450 000 Euro für das Projekt.

Die 450 000 Euro waren bereits 2018 als Obergrenze für das Bauvorhaben festgelegt worden. Auf Grundlage der Kostenschätzung eines Planungsbüros beschloss die Gemeindevertretung damals, in Rodenberg ein neues Feuerwehrgerätehaus zu errichten. Vorgesehen waren eine Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen, Umkleide-, Sanitär- und Haustechnikraum.

Feuerwehr legt eine neue, kleinere Planung vor

Im Sommer dieses Jahres wurden die ersten Gewerke ausgeschrieben. Die Submissionsergebnisse von Erd-, Mauer-, Betonarbeiten, Zimmerarbeiten, Dachdeck- und Fassadenarbeiten waren ernüchternd: Für diese drei Gewerke standen unter dem Strich 352 500 Euro zu Buche. Zählt man noch die Kosten für den Abriss der alten Schule und die Baunebenkosten zu den Angeboten hinzu, liegt man bei 435 500 Euro. Die geschätzten Kosten für die Elektroarbeiten liegen bei 47 000 Euro, sodass der aktuelle Stand 482 800 Euro beträgt und somit bereits 32 000 Euro über der Deckelung ist.

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Noch nicht ausgeschrieben sind die Fenster, die Tore für die Fahrzeughalle, der Estrich, der Putz, der Trockenbau, die Fliesenarbeiten, die Innentüren, die Malerarbeiten sowie Heizung und Sanitär. Holger Rumpf (SPD), stellvertretender Vorsitzender im Haupt- und Finanzausschuss, berichtete von der gemeinsamen Sitzung mit dem Bauausschuss dazu: "Die Feuerwehr hat neue Planungen vorgelegt. Dafür müsste aber eine neue Genehmigung beantragt werden."

Die beiden Ausschüsse waren sich einig: Die Ausschreibungen sollen aufgehoben werden. Nach dem Einbringen des Bedarfs- und Entwicklungsplans der Feuerwehr soll erneut beraten werden.

Über dieses Vorgehen waren sich am Donnerstag auch die Gemeindevertreter einig. Steffen Droß (CDU) richtete an die Gemeindeverwaltung Lob: "Danke, dass hier die Reißleine gezogen wurde." Die CDU habe das Vorhaben von Anfang an kritisch begleitet. Droß zeigte sich aber auch verwundert. "Eine Gebietskörperschaft, wie wir es sind, ist kein Selbstbedienungsladen", sagt er. Dass die Feuerwehr neue Pläne für eine kleinere Variante vorgelegt habe, wolle er nicht bewerten.

Gemeindevertreter legen das Vorhaben vorerst "auf Eis"

Thomas Weiler (ULfG), Markus Thor (SPD) und Johannes Arns (FWG) sahen ebenfalls, dass die Bremse gezogen werden müsse. "Wie sieht der Bedarfs- und Entwicklungsplan aus, in dem unter anderem eine fachliche Aussage zum Erhalt des Stützpunkts drin ist?", stellte Weiler in den Raum. Auch Thor ging kurz auf die Notwendigkeit eines Feuerwehrhauses in Rodenberg ein: "Es lässt sich überall sehen, dass Wehren zusammengelegt werden." Arns wies darauf hin, dass sich durch Preissteigerungen im Bausektor eine Situation ergeben habe, die keiner vorhersehen konnte.

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Das neue Feuerwehrhaus in Rodenberg ist somit "auf Eis gelegt". Erst wenn der Bedarfs- und Entwicklungsplan vorliegt, soll weiter beraten werden. Das Votum war einstimmig.

Von Katrin Weber