Sanierung der Brücken über den Ulmtalradweg liegt im Zeitplan

Die Einzigen, die die Baustelle betreten dürfen, sind die Mitarbeiter der Baufirma. Allerdings erleben sie immer wieder Fußgänger, die sogar über die Bewehrung laufen.  Foto: Katrin Weber

Derzeit werden die Brücken über den Ulmtalradweg bei Beilstein saniert. Für die Arbeiten wurde der Weg gesperrt, doch immer wieder gehen oder fahren Menschen durch die Baustelle.

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GREIFENSTEIN-BEILSTEIN. Derzeit werden die Brücken über den Ulmtalradweg bei Beilstein saniert. Die markanten Bauwerke bekommen eine Art Haube, um vor Feuchtigkeit geschützt zu sein. Für die Arbeiten wurde der Weg gesperrt, doch immer wieder werden die Gitter von Radfahrern und Fußgängern zur Seite geschoben, um durch die Baustelle fahren oder gehen zu können.

Unter den Brücken liegen große Basaltsteine auf dem Weg. "Sie sind oben rausgebrochen und heruntergefallen", weist Greifensteins Bauamtsleiter Burkhard Fey darauf hin, dass ein Missachten der Baustellensperrung gefährlich ist. Dass Radfahrer die Umleitungen und Gitter ignorieren, komme recht häufig vor. Fast jeden Morgen stellten die Mitarbeiter der Baufirma fest, dass die Zäune verschoben oder zur Seite gerückt seien. Selbst am Tage, wenn an den Brücken gearbeitet werde, stünden plötzlich Radfahrer mitten im Gefahrenbereich, so der Polier.

Dabei ist das Risiko deutlich anhand der Basaltsteine auf dem Radweg erkennbar. Es ist für die Bauzeit extra eine Umleitung für Radfahrer und Fußgänger eingerichtet worden. Sie ist auf der anderen Seite der Ulmbachtalsperre eingerichtet und ausgeschildert. Fey bittet dringend darum, diese Umleitung zu nutzen und sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben.

Die Brücken tragen derzeit ein "Korsett" aus Metall. Auf den Gerüsten wird gearbeitet. Derzeit werden die Überbauten instandgesetzt. Sie waren mit Schotter befestigt, die Brücken wurden durchfeuchtet, was den Fugen schadete.

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Das Material ist abgetragen und über jedes Bauwerk wird eine Betonplatte gegossen, die wie eine Art Haube wirken und Feuchtigkeit abhalten soll. Anschließend werden die Verfugungen erneuert. Neue Geländer sollen montiert werden. Dafür müssen die Übergänge, über die früher die Feldwege angedient wurden, gesperrt werden.

Brücken tragen derzeit ein "Korsett" aus Metall

Mitte November sollen die Arbeiten abgeschlossen und der Radweg wieder frei gegeben werden. Derzeit sehe es sehr gut aus, diesen Zeitplan auch einhalten zu können, sagt Fey: "Wir liegen absolut im Plan." Länger wäre der Ulmtalradweg dicht, wenn nicht gleichzeitig beide Brücken saniert würden. "Wir arbeiten extra gleichzeitig an den Bauwerken, um die Bauzeit zu minimieren und die Strecke möglichst schnell wieder zu öffnen", erörtert der Bauamtsleiter.

Die Brücken über den Ulmtalradweg, der auf diesem Abschnitt der ehemaligen Trasse der Ulmtalbahn ("Balkanexpress") verläuft, sind rund 100 Jahre alt und gehören zu den markanten Bauwerken in der Gemeinde Greifenstein und in der Region. Über die höhere Brücke führt ein Wanderweg, der auch bei den Internationalen Volkssport Veranstaltungen (IVV) in die Streckenführung eingebunden wird.

Die Gemeinde Greifenstein investiert rund 490 000 Euro in den Erhalt der prägenden Basalt-Bauwerke über den Radweg, der von vielen, auch von Touristen, genutzt wird. Die Trasse selbst führt über mehrere Brücken, die man nicht sieht, wenn man auf dem Weg unterwegs ist. "Aber diese beiden hier - die sieht man", sagt Fey.

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Er sieht in ihnen erhaltenswerte Bauwerke. Sie seien markant, bezeichnend und aus Basalt, also einem Gestein, das auf dem Westerwald und im Greifensteiner Gebiet vorkommt, errichtet. Und der Bauamtsleiter ist deshalb sicher: "Wenn sie fertig sind, dann sind es richtige Schmuckstücke."

Von Katrin Weber