Muslimische Bräuche näher kennenlernen

Kulturelle Tradition: Die Gesangs- und Tanzgruppe der Mittelpunktschule Haiger erntet viel Beifall. Foto: Ralf Triesch/Stadt Haiger
© Ralf Triesch/Stadt Haiger

Rund 200 Gäste kommen auf Einladung des Haigerer Ausländerbeirats zum Fastenbrechen in der Allendorfer Mehrzweckhalle. Unter den Besuchern sind auch viele Nicht-Muslime.

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HAIGER. Einen Einblick in den Fastenmonat der Muslime hat der Haigerer Ausländerbeirat am Samstag mit dem großen Fastenbrechen in der Allendorfer Mehrzweckhalle gegeben. Unter den rund 200 Menschen haben viele Nicht-Muslime an einem der größten muslimischen Festtage teilgenommen. "Wir freuen uns sehr über die gute Beteiligung und werden sicher im kommenden Jahr erneut zu einem offiziellen Termin einladen", sagte der Ausländerbeiratsvorsitzende Erdogan Tekin.

Die Muslime hatten sich zwar auch in der Vergangenheit getroffen, um das Ende der Fastenzeit mit Gebeten, einem kleinen Programm und gutem Essen zu feiern - aber bisher nicht in dieser Größenordnung.

Über 2000 ausländische Mitbürger aus 40 Nationen

Der Beirat zeigte sich erfreut, dass sowohl politische Vertreter der Stadt als auch Vertreter christlicher Kirchen und des WIR-Beirats des Lahn-Dill-Kreises erschienen waren. Besonders viel Applaus erhielt die Gesangs- und Tanzgruppe der Mittelpunktschule Haiger für ihre Beiträge.

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Enes Saka erinnerte in einer kurzen Ansprache daran, dass in Haiger über 2000 ausländische Bürger aus 40 Nationen vom Ausländerbeirat vertreten werden. Ziel der Arbeit sei ein harmonisches Beisammensein aller unterschiedlichen Kulturen und Religionsgruppen und "die Bewahrung der eigenen Identität". Saka erklärte, der Ramadan sei für die Muslime eine "Zeit der Besinnung" und eine segensvolle Zeit. Im neunten Monat des muslimischen Mondkalenders ziehe sich der Muslim zurück, so wie es der Prophet Mohammed auch getan habe. Vorstände der Haigerer Moscheeverbände IGMG, DERGAH Sozialdienstverein und DITIB betonten die Bedeutung einer guten Partnerschaft zwischen allen Religionen.

Um 20.52 Uhr wird das Fasten gebrochen

"Das Fastenbrechen ist ein hervorragendes Zeichen der Solidarität", sagte Orhan Eger, der an der Johann-Textor-Schule und weiteren sechs Schulen rund 120 türkische Kinder unterrichtet. Es sei ihm eine Freude, "hier Imame und Pfarrer nebeneinander zu sehen". Pünktlich um 20.52 Uhr wurde mit einem Gebetsruf das "Fasten gebrochen" - anschließend ließen sich die Besucher Suppe, Fleisch, Brot, Reis und die Süßspeise Baklava schmecken.