"Echte" Gottesdienste kommen langsam zurück

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Unter dem christlichen Kreuz: Langsam laufen die Planungen für erste evangelische Gottesdienste im Dillgebiet wieder an. Archivfoto: Norbert Neetz
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Dillenburg/Haiger/Herborn (red). Weniger Sitzplätze, viel Aufwand: Im evangelischen Dekanat an der Dill finden in den nächsten Tagen wieder erste "echte" Gottesdienste statt....

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. Dillenburg/Haiger/Herborn (red). Weniger Sitzplätze, viel Aufwand: Im evangelischen Dekanat an der Dill finden in den nächsten Tagen wieder erste "echte" Gottesdienste statt. Es werden anfangs nur wenige sein: Jede Gemeinde muss das Abstandsgebot und die Hygiene-Bestimmungen umsetzen.

Emporen beispielsweise dürfen nicht genutzt werden. Und auch nicht jede Kirche sei unter den derzeitigen Umständen für die Wiederaufnahme des Gottesdienstbetriebs geeignet, weiß Vize-Dekan Pfarrer Michael Brück.

Herborns Kirchengemeinde lädt für Sonntag, 10. Mai, ab 10 Uhr zu einer "Klingenden Kirche" mit Orgelmusik in ihre Stadtkirche ein. Einlass erhält nur, wer Mund-Nase-Schutz trägt und ausreichend Abstand zu anderen hält. Seit Tagen hat ein Team ein Hygienekonzept dafür erstellt und die Platzzahl im Hauptschiff errechnet, berichtet Pfarrer Andree Best: "Demnach sollte die Zahl der Gottesdienstbesucher 100 Personen nicht überschreiten." Aber: Die "Klingende Kirche" wird live auf dem YouTube-Kanal der Kirchengemeinde übertragen und ist auch unter www.evangelische-kirche-herborn.de zu sehen.

In Ewersbach wird eine telefonische Anmeldung nötig

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Nach Herborn geht dann erst eine Woche später die Kirchengemeinde in Nanzenbach wieder an den Start. Dort soll - natürlich ebenfalls unter strengen Auflagen - am Sonntag, 17. Mai, wieder öffentlich Gottesdienst gefeiert werden.

Maximal 42 Besucher werden ihn vor Ort mitverfolgen dürfen. Auch dort gilt: Ein Mund-Nase-Schutz ist mitzubringen. Das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern gilt in Nanzenbach auch auf dem Kirchvorplatz.

Für den 17. Mai plant die Kirchengemeinde in Ewersbach. "Wer den Gottesdienst besuchen möchte, muss sich zuvor telefonisch anmelden", sagt Pfarrerin Dorit Christina Thielmann. "Ist die Platzkapazität erschöpft, wird im gewissen Zeitabstand ein zweiter Gottesdienst angesetzt." Das Pfarrbüro ist unter Telefon 0 27 74-28 79 zu erreichen.

In der Margarethenkirche herrscht dann "Einbahnstraße": Es gibt einen Eingang und zwei Ausgänge. In der Kirche soll ein Mund-Nase-Schutz getragen werden.

"Wir nehmen wahr, dass nach zwei Monaten ohne Gottesdienst bei vielen Gläubigen der Wunsch besteht, wieder gemeinsam feiern zu können", heißt es in einer Mitteilung des Dekanats. "Und doch werden es andere, auch kürzere Gottesdienste sein: mit Ordnungsdienst und Abständen, ohne gemeinsamen Gesang und ohne Abendmahl. Wir werden uns sicherlich erst einmal daran gewöhnen müssen. In jedem Fall sind wir aber überzeugt davon, dass auch diese Form von Gottesdienst segensreich sein wird."

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Das Leitungsteam im Dekanat, dem neben Brück noch Vize-Dekanin Kathleen Theiß und Präses Wolfgang Wörner angehören, hatte den Kirchengemeinden empfohlen, die Bedingungen für Gottesdienstorte in Ruhe zu prüfen und Pfingsten als möglichen Termin für eine Wiederaufnahme des Gottesdienstbetriebs in Erwägung zu ziehen.

"Die Möglichkeit, in den Kirchen oder im Freien Gottesdienste zu feiern, ist keine Verpflichtung", sagt Brück. "Wir empfehlen, die kreativen und innovativen Angebote im Internet weiterzuführen, da die Online-Angebote Menschen erreichen, die noch nicht oder nicht mehr zum Gottesdienst kommen wollen oder können."