Neubaugebiet in Merkenbach: Kritik von Umweltschützern

In Merkenbach soll ein Baugebiet erschlossen werden. Der BUND ist dagegen. Archivfoto: Katrin Weber

In dem Herborner Stadtteil sind neue Bauplätze geplant. Der Ortsverband des BUND wendet sich gegen die Pläne - und hat andere Vorschläge.

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HERBORN-MERKENBACH. Weil die Nachfrage nach Bauplätzen groß ist, soll am Rande von Merkenbach ein neues Wohngebiet entstehen. 3,7 Hektar umfasst die Fläche. Gegen diese Pläne wendet sich nun der Ortsverband des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der einen zu hohen Flächenverbrauch kritisiert.

"Ziel müsste sein: Innenentwicklung vor Außenentwicklung", schreiben die Umweltschützer in einer Pressemitteilung, die sich auf einen Beschluss der Herborner Stadtverordneten bezieht. Diese beauftragten den Magistrat kürzlich damit, einen Bebauungsplan "In der Grub" aufzustellen. Der Ortsbeirat hatte das Neubaugebiet angeregt.

Der BUND verweist auf Zahlen des Bundesumweltministeriums, nach denen in Deutschland täglich etwa 54 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen werden. Das entspreche rund 76 Fußballfeldern. "Da Fläche auf der begrenzten Erde nicht vermehrbar ist, muss die Menschheit im eigenen Interesse diese Entwicklung stoppen", hält der Ortsverband aus Herborn, Mittenaar, Sinn und Driedorf fest. Das Ziel der Bundesregierung, den Flächenverbrauch bis 2030 auf 30 Hektar pro Tag (und bis 2050 auf null) zu reduzieren, sei auf keinem guten Weg. "Landauf, landab überbieten sich die Kommunen, indem sie Wohngebiete und Gewerbeflächen erschließen", so der BUND-Ortsverband, der kommunale Verwaltungen auffordert, Leerstände in den Blick zu nehmen und zu prüfen.

Innenentwicklung soll vor Außenentwicklung gehen

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Wenn es zu einem Neubaugebiet in Merkenbach komme, könne die Kommune Einfluss nehmen, betonen die Umweltschützer. "Die Klima- und Energiekrise zwingt zur Vernunft und führt zur Akzeptanz von Veränderungen." Neben der Nutzung von Sonnenenergie und Regenwasser sei auch eine Abkehr von Einfamilienhäusern zu überlegen, um die Fläche optimaler zu nutzen.