Ein Pollock-Gemälde als Instrument: Schüler der Rehbergschule für psychisch kranke Kinder und Jugendliche haben ein Klavier verschönert - mit Spraydosen und Farbspritzern.
. Der Spruch vom Auge, das mitisst, lässt sich bestimmt auch aufs Hören übertragen. Das Klavier der Rehbergschule Herborn ist jetzt zumindest seine "kackbraune" Holzverkleidung los, wie sie Lehrer Rainer Staska (kleines Foto, links außen) beschrieb. Mit Spraydosen, Farbe und Spachteln bewaffnet, haben die Schüler das Klavier verschönert. Der lilafarbene Lack ist mit bunten Farbspritzern übersät. Die Gemälde des US-amerikanischen Malers Jackson Pollock dienten als Inspiration. Abstrakter Expressionismus kann offensichtlich aber auch praktisch sein: "Wir sind auch angehalten, berufsorientierend zu arbeiten. Und hier gibt es etwas aus dem Bereich Maler und Lackierer", erklärt Lehrer Christoph Henrich (rechts). Hilfe hat die Schule dabei von dem Herborner Fachgeschäft Ernst Lindenberg in Form von Material bekommen. Auch das "Haus der Jugend" (HdJ) der Stadt Herborn hat geholfen. Ralf Hajdu (Mitte) hat ihnen unter anderem gezeigt, wie man sprayt. Die Rehbergschule ist eine Schule für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Sie befindet sich auf dem Gelände der Vitos Herborn, wo der Großteil der Schüler auch in Behandlung ist. Solche kreativen, nicht ganz alltäglichen Projekte sollen sie auch wieder an die Schule heranführen - aber ohne Druck. Und wenn das Klavier am Ende wieder in der Aula steht, könnte es tatsächlich besser klingen. Denn: Das Musikhaus Bickel stimmt es und repariert kleine Macken. Inwiefern das Auge mithört, wird sich dann zeigen - vielleicht ja bei einem Musikprojekt der Schule. sreh/Fotos: Sebastian Reh