Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer hat die ersten Geflüchteten aus der Ukraine auf der Burg persönlich willkommen geheißen. Die Hilfe für sie ist vielfältig.
HOHENAHR-HOHENSOLMS. "Es war die erste Nacht, in der ich durchschlafen konnte", sagt Olga und lächelt. "Danke, es ist wie Urlaub hier auf der Burg!" Mit ihren Kindern ist sie dem Krieg in der Ukraine entkommen. So wie sie sind weitere 23 Menschen in Hohenahr angekommen, sie wohnen nun in der Jugendburg Hohensolms. Es sind überwiegend Frauen und acht Kinder. Aber auch ein paar junge Männer aus Marokko sind darunter. Sie haben in der Ukraine studiert und wollen gerne ihren Abschluss machen - sei es in der Ukraine oder in Deutschland.
Kinder erhalten Unterricht aus der Ukraine
Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer hat die ersten Geflüchteten auf der Burg Hohensolms persönlich willkommen geheißen. Sie wünscht den Menschen, dass sie dort auch zur Ruhe kommen können. Annette Frenz vom Team der Evangelischen Jugendburg ist froh, dass nach mehrmonatiger Vorbereitung die ersten Flüchtlinge auf der Jugendburg wohnen. In den nächsten Tagen wird eine weitere Anzahl von Ukrainern erwartet.
Im Gespräch bitten die Frauen um Bücher in ukrainischer oder russischer Sprache, damit ihre Kinder nicht die Muttersprache verlernen. Und für den Fernunterricht aus der Ukraine braucht es eine gute Internetverbindung in der Burg sowie ein paar gebrauchte Tablets oder Notebooks für die Kinder. Noch nutzen sie ihre Handys für den Fern-Unterricht aus der Ukraine. Nach der Invasion der Russen haben die Schulen in der Ukraine recht schnell den Fernunterricht eingerichtet. Die Lehrerinnen und Lehrer halten so den Kontakt zu ihren Schülern.
Gemeinde Hohenahr hat Kindergartenplätze zugesagt
Weitere Hilfen kommen von christlichen Gemeinden und dem CVJM vor Ort, sie kümmern sich um die Menschen aus der Ukraine. Zwei junge russischsprechende Frauen engagieren sich als Dolmetscherinnen, begleiten die Menschen bei den Besorgungsgängen und stehen für Fragen zur Verfügung.
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Von der Gemeinde Hohenahr gebe es Zusagen auf Kindergartenplätze, heißt es in einer Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats an der Dill. Die schulpflichtigen Kinder gingen in Mittenaar oder in Wetzlar zur Schule. Auch der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill habe Unterstützung durch die bereits etablierte Flüchtlingshilfe und die Diakonie Lahn-Dill signalisiert.