Am Komfortwanderweg Kirschenwäldchen wird eine Fläche wieder aufgeforstet. So soll der Trockenheit und den daraus resultierenden Schäden begegnet werden.
HÜTTENBERG. Hüttenberg (red). Am Komfortwanderweg Kirschenwäldchen gelegen, unmittelbar an der Abzweigung in Richtung Kochhanselbrunnen, entsteht auf 0,3 Hektar Fläche ein Edellaubholzmischbestand. Es ist das zweite Aufforstungsprojekt der Gemeinde Hüttenberg, für das sich die Firma Auto Müller engagiert. "Es wird schon noch sechs Jahre mindestens dauern, bis es hier wenigstens etwas nach Wald aussieht", erklärt Forstamtmann Lutz Herbel beim Ortstermin mit Bürgermeister Christof Heller (CDU) und Sabine Fremerey-Warnecke, Geschäftsführerin des in Rechtenbach ansässigen Unternehmens.
Dabei sind bereits rund 1200 Setzlinge gepflanzt, man sieht es allerdings nur, wenn man sehr genau durch den zum Schutz vor Wildverbiss gespannten Zaun schaut. Fein säuberlich in Reihen stehen sie da: Wildkirsche, Spitzahorn, Elsbeere, Baumhasl und Rotbuche. Man muss ein Fachmann sein, um die 20 Zentimeter langen Setzlinge der entsprechenden Baumart zuordnen zu können. "Wir lassen nach der Räumung der Fläche von Schadholz extra eine gewisse Restholzmenge liegen, damit der Waldboden nicht austrocknet. Das sieht vielleicht erst einmal nicht ansprechend aus, aber es befördert die Wuchsdynamik und erleichtert auch die Pflege", so der Experte von Hessen-Forst.
Damit die Spaziergänger in diesem Teil der Reiskirchner Gemarkung sich dennoch ein Bild davon machen können, wie dieses Waldstück sich im Laufe der Jahre entwickeln soll, wird demnächst eine Hinweistafel an Ort und Stelle installiert. "Die Trockenheit und der daraus folgende Schädlingsbefall haben unserem Hüttenberger Wald seit 2018 sehr zugesetzt", erklärt Christof Heller, "dabei hatten wir zum Glück schon zuvor mit 22 Prozent einen sehr geringen Fichtenanteil. Dieser wird bis auf 15 Prozent zurückgehen, da wir uns bei Aufforstungsmaßnahmen auf Laub-Mischwaldbestände konzentrieren. Douglasie und Tannenarten werden aber weiterhin in Gruppen mit eingebracht."
Sabine Fremerey-Warnecke hat mit Gemeinschaftsprojekten bereits gute Erfahrungen gemacht. Unterhalb der Pfingstweide in Klein-Rechtenbach entstand vor sieben Jahren - ebenfalls als Kooperation - eine Wiesenaufforstung. "Hier ist mittlerweile eine ordentliche Waldfläche entstanden und man sieht den Erfolg dieses Projektes", erklärt sie ihre Motivation für dieses zweite finanzielle Engagement: "Natürlich soll das alles in unserem Hüttenberger Wald geschehen, mit dem wir uns verbunden fühlen." Aber wer entscheidet, was zukünftig im Wald wachsen darf und was nicht? "Wir haben rechtzeitig Waldentwicklungsziele festgelegt", erläutert der Revierförster: "Entscheidend für die Auswahl der Baumarten bei unseren Aufforstungsprojekten ist die Standortwasserbilanzkarte."
Studien zu Entwicklung der Bodenfeuchtigkeit
Unter Berücksichtigung von Studien zu Entwicklung der Bodenfeuchtigkeit durch Klimaveränderungen seien Pflanzempfehlungen für unterschiedliche Standorte formuliert worden. In Hüttenberg läge der Schwerpunkt zukünftig noch mehr auf der Eiche mit einem ausgewogenen Mix aus weiteren Laubbaumarten. Der Bürgermeister ist zuversichtlich: "Das ist ein guter Plan für den Wald und damit auch gut für den Menschen. Wir sorgen mit diesen Projekten für die nach uns folgenden Generationen."