Was engagierte Bürger bewirken können, erleben im Besucher "HeckeNest". Die Gruppe "Aktives Weidenhausen" hat aus einer Feuerwehrgarage in dem Hüttenberger Ortsteil ein...
HÜTTENBERG. Hüttenberg (jeb/red). Aus einer alten Garage lässt sich durchaus noch etwas Besonderes machen. Das stellt die Bürgergruppe "Aktives Weidenhausen" unter Beweis. Dank der Mitglieder gibt es seit zwei Wochen ein kleines, aber feines Dorfcafé in der alten Feuerwehrgarage und somit mitten im Hüttenberger Ortsteil Weidenhausen. Die Garage wurde zuvor nur noch als Abstellraum genutzt.
Jetzt heißt es dort einmal im Monat "Willkommen im HeckeNest". So heißt das Café und bereits die Einweihung war ein voller Erfolg. Über hundert Besucher kamen, darunter auch der Hüttenberger Bürgermeister Christof Heller (parteilos). "Dass es hier jetzt nach Kaffee und Kuchen duftet, ist einfach das Beste, was dieser Feuerwehrgarage und diesem ganzen Ortsteil passieren konnte", sagte er.
Wie ist die Idee für die neue Attraktion im Ort entstanden? Laut Martin Breidbach, dem Sprecher der Bürgergruppe, liegt der Ursprung bereits etwas zurück. Zwei Faktoren waren der Auslöser: Zum einen suchte die Gruppe "einen neuen festen Treffpunkt für kleinere Zusammenkünfte, zum anderen das Förderprogramm "Starkes Dorf" des Landes Hessen.
Der gemeinnützige Verein, der sich aus einem lockeren Zusammenschluss von Bürgern gegründet hat, will für ein aktives "Dorfleben" sorgen. Deshalb kümmern sich die Mitglieder seit Jahren darum, dass in Weidenhausen Lesungen, Vorträge, Theatervorstellungen aber auch Flohmärkte oder Ausstellungen stattfinden, meistens im neuen Dorfgemeinschaftshaus. Doch die Bürgergruppe entdeckt immer öfter andere schöne Örtlichkeiten in Weidenhausen. Breidbach spricht in diesem Zusammenhang von "wiederentdecken". So ging es den Mitgliedern auch mit der alten Feuerwehrgarage. Dank der Aussicht auf Fördergelder, wurde es 2018 dann konkret. Ein Konzept mit dem Arbeitstitel "Weidenhausen heizt an" entstand.
Für ein Dorfcafé mag der Name komisch klingen, doch damals ging es nicht nur um das Café. Das alte Backhaus und die Küche des alten Dorfgemeinschaftshauses sollten ebenfalls auf Vordermann gebracht werden, nicht zuletzt dann auch noch der ehemalige Jugendraum im Obergeschoss des DGHs, der mittlerweile als Lagerraum dient. Mit dem Konzept konnten die Weidenhäuser die Gemeinde Hüttenberg überzeugen. Die stimmte der Nutzung der Garage zu und unterstützte das Projekt in der Folge beim Stellen des Förderantrags sowie mit fachlicher Beratung durch den Bauhof und das Facility Management.
Nach zwei Jahren ist das Café dank vieler Helfer fertig
Auch das Land Hessen fand die Pläne gut, bewilligte Mittel in Höhe von 4900 Euro. Ab dem Sommer 2019 hieß es daher anpacken. Viele Hundert Arbeitsstunden investierten die Ehrenamtlichen in der Folge. Neben aufwendigen Renovierungsarbeiten musste erst mal entrümpelt und gründlich geputzt werden. Breidbach konnte auf eine Liste mit vielen Helfern setzen, sagt aber auch: "Ich vermute mal, dass manche dachten ,der schon wieder', wenn sie meine Rufnummer auf ihrem Display gesehen haben". Es dauerte zwei Jahre, bis das Konzept umgesetzt war. Schwierig wurde es vor allem mit Beginn der Coronapandemie und den durch sie bedingten Lockdowns. Doch die fleißigen Bürger meisterten auch das.
Am Ende konnte nun auch das Dorfcafé eingeweiht werden. Entstanden ist eine gemütliche Kaffee-Oase mit 25 Sitzgelegenheiten. Von den Fördermitteln wurde Ausstattung für das "HeckeNest" gekauft. Martin Breidbach ist hoch zufrieden mit dem Ergebnis und sagt: "Die Mitglieder der Bürgergruppe ,Aktives Weidenhausen' haben in den letzten Monaten echt viel geleistet, in der alten Feuerwehrgarage, in ihrer Werkstatt oder im Nähzimmer zu Hause." Hilfe bei den Arbeiten gab es übrigens auch von Bürgern aus dem benachbarten Volpertshausen.
Bürgermeister Christof Heller sagte zum Arbeitseinsatz der Bürgergruppe: "Ich denke mal, dass das Land Hessen, als dieses Förderprogramm aufgelegt und benannt wurde, genau so etwas im Sinn hatte: Ein starkes Dorf. Eigentlich müsste man ergänzen: starkes Team - starkes Dorf." Dank Heller hat das Café auch bereits ein eigenes Schild bekommen. Der Bürgermeister brachte es zur Einweihung mit.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte: Das "HeckeNest" öffnet das nächste Mal am Sonntag, 24. Oktober, und dann immer am vierten Sonntag des Monats.