1500 Fans feiern bei "Lahnau rocks" für guten Zweck

Schon beim Auftakt mit Bülent Ceylan geraten die 1500 Fans von "Lahnau rocks" aus dem Häuschen.  Foto: Detlef Krentscher
© Detlef Krentscher

Rock, Heavy-Metall und Comedy: 1500 Fans feiern in der Lahnauhalle bei der vierten Auflage von "Lahnau rocks for Benefit".

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. Lahnau-Waldgirmes. Als große Party mit prominenter Unterstützung fand am Samstag zum vierten Mal das Benefiz-Event "Lahnau rocks" in der Lahnauhalle Waldgirmes statt. Organisiert von mehr als 150 freiwilligen Helfern rund um Andreas Wudi, sorgten 91 Paten aus Unternehmen und Vereinen als Sponsoren dafür, dass dieses Event ohne jegliche Kosten ausgerichtetwerden konnte. Diesem Einsatz ist zu verdanken, dass der gesamte Erlös zu 100 Prozent dem Verein "Menschen für Kinder" zugutekommt. Dieser verteilt die Summe zu gleichen Teilen an die Trauerbegleitung "Charly und Lotte" des Hospizes Wetzlar und an die "Bülent Ceylan für Kinder"-Stiftung.

Pünktlich um 20.30 Uhr stürmte der versprochene Special Guest, kein geringer als Bülent Ceylan, auf die Bühne, der, wie er begeistert feststellt, "bums-vollen" Lahnauhalle. Ceylan, selbst seit vielen Jahren Mitglied und Unterstützer des Vereins, tritt an diesem Abend kostenlos für den guten Zweck auf.

"Atemlos" klingt im Heavy-Metall-Sound

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In seinem für 45 Minuten geplanten Programm zeigte er Ausschnitte aus seiner aktuellen Tour "Luschtobjekt". Es gab witzige Anekdoten aus der Kindheit, seiner Aufklärung und den Erlebnissen mit türkischem Vater und deutscher Mutter. Natürlich hatte er auch die Rolle des türkischen Prolls "Hassan" im Gepäck. Außerdem stellte er dem vor Lachen kreischenden Publikum sogar seine neueste Figur vor: "Thor" ein blonder, grenzdebiler Muskelprotz mit Hammer, von dem Bülent selbst sagt: "Um eine so saudumme Rolle zu spielen braucht man schon bald Abitur". In der ausgelassenen Stimmung "überzog" Bülent Ceylan dann auch gerne seinen geplanten 45 Minuten Auftritt und leitete den musikalischen Teil des Abends ein.

Mit einem Ausflug in die Klassik, trug der eigentliche Metal-Rocker zunächst stimmgewaltig "Schuberts Winterreise" vor. Danach gab es so richtig etwas auf die Ohren. Live singend rockte er die Halle zu "Sweet dreams" von den Eurythmics, "Atemlos" von Helene Fischer und "Freiheit" von Westernhagen. Alle Titel jedoch vorgetragen im Rammstein-Heavy-Metal-Sound. Bei "Nothing else Matters" von Metallica leuchtete die Lahnauhalle schließlich im Glanz von über 1000 Handylichtern.

Bülent bedankte sich persönlich bei allen Gästen, die trotz des Irrsinns um das Coronavirus und die Hamsterkäufe erschienen sind, um diesen Abend zu Gunsten notleidender Kinder zu unterstützen. Er appelliert an die Gäste, "esst und trinkt, was ihr könnt", denn sämtliche Einnahmen gehen zu gleichen Teilen an die Trauerbegleitung und die "Bülent Ceylan für Kinder"-Stiftung.

Durch gelungene Organisation verpflegungstechnisch mit Speisen und Getränken bestens ausgestattet, starteten die Besucher mit "Mother's Milk" in den Abend. Die vierköpfige Coverband brachte die Hits der "Red Hot Chili Peppers" auf die Bühne. Seit über 20 Jahren hat sich die Band dem covern des Funkrock verschrieben. Wie auch beim Original, gab es hier in der Band zahlreiche Umbesetzungen. Seit 2005 spielt die Band nun in der aktuellen Besetzung. Und das kann sich hören lassen. Mit Songs wie "By the Way", " Can't Stop" oder "Under the Bridge" schafften es die Gießener Musiker, die längst nicht mehr als Geheimtipp gelten, das lautstark mitsingende Publikum zu begeistern.

Gleich im Anschluss rockte "Mandowar" die Lahnauhalle. Die dreiköpfige Band mit Mandoline, Gitarre und Ukulelen-Bass, interpretiert weltberühmte Rock- und Metalsongs auf unnachahmliche Weise. Die Wetzlarer Musiker, die ihren Stil selbst als Country-Folk-Metal bezeichnen sind einzigartig. Klassiker wie Michael Jacksons "Billie Jean", AC/DCs "Hells Bells" oder "Radar love" von Golden Earring werden zur Polka-Version. Ungewöhnlich, aber einfach mitreißend. Die Zugabe "Poison" von Alice Cooper begeisterte in dieser ungewohnten Version sogar gestandene Heavy-Metal-Fans.

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Bekannte Klassiker im Country-Folk-Metall-Gewand

"EVE" der Garant für gute Laune trat als letzte der drei Bands an diesem Abend auf. Und entgegen Ihrer Befürchtungen, dass der Saal zu dieser späten Stunde schon leer sein würde, war vom ersten bis zum letzten Ton Feiern angesagt. Die sechs Musiker der Rock- und Pop-Coverband "EVE" aus Herborn sind überall auf Hessens Bühnen zu Hause. Mit "Narcotic" von Liquido startete der Saal bereits hüpfend in die Nacht. Es wurde mitgesungen bei "Westerland" der Neuen Deutschen Welle oder aktuellen Chartsongs.

So feierten rund 1500 Besucher in der ausverkauften Lahnauhalle dann auch gemeinsam den gelungen Abend. Bis 2 Uhr nachts herrschte ausgelassene Stimmung mit dem Wissen, allein durch die Teilnahme gleich zwei wertvolle soziale Projekte unterstützen zu können.