1278 mehr Arbeitslose als vor einem Jahr im Lahn-Dill-Kreis

Gespräch im Arbeitsamt. © Oliver Berg/dpa

Die Arbeitslosenquote im Kreis steigt im Januar um 0,5 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent. Ein Grund dafür ist eine geringe Arbeitskräftenachfrage zu Jahresbeginn.

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WETZLAR/DILLENBURG. Im Lahn-Dill-Kreis hat die Arbeitslosenquote im Januar bei 5,6 Prozent gelegen und damit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Januar des Vorjahres betrug die Quote 4,6 Prozent.

In absoluten Zahlen: 7626 Personen waren im vergangenen Monat als arbeitslos registriert. Das waren 410 mehr als im Dezember (+5,7 Prozent) und 1278 mehr als vor einem Jahr (+20,1 Prozent).

31. Dezember klassischer Befristungstermin

5271 der Arbeitslosen meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises. Das waren 69,1 Prozent aller Arbeitslosen. Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6467 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

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"Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Januar auch in dieser Höhe saisonüblich. Maßgeblich dafür sind primär witterungsbedingte Gründe, das Ende des Weihnachts- und Umtauschgeschäfts und viele zum Jahresende auslaufende Arbeitsverträge. Der 31. Dezember ist nicht nur Jahres-, sondern auch Halbjahres- und Quartalsende. Dies sind klassische Befristungstermine", erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir.

Nachdem der Stellenzugang im Januar 2022 außerordentlich hoch gewesen sei, habe sich die Arbeitskräftenachfrage zum Beginn des Jahres 2023 ausgesprochen moderat entwickelt, berichtete die Agenturchefin weiter. Wie sich der Stellenzugang in den nächsten Monaten entwickeln werde, könne man derzeit nicht prognostizieren.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 291 auf 4171 Arbeitslose (+7,5 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 119 auf 3455 Betroffene (+3,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 527 Arbeitslose (+14,5 Prozent), bei den Frauen um 751 Arbeitslose (+27,8 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3519 Männer und 2948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 57 Personen oder 8,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Januar 2022 hat sie sich um 225 Personen (+46,6 Prozent) erhöht. Bei den 50-Jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2378 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 77 Personen (+3,3 Prozent) zu. Gegenüber Januar 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 104 ältere Arbeitslose (+4,6 Prozent) festzustellen. Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Januar im Lahn-Dill-Kreis bei 720 Personen und damit um 17 Betroffene oder 2,4 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Januar 2022 war ein Anstieg um 42 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+6,2 Prozent).

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Im Jahresvergleich sinkt Zahl der Langzeitarbeitslosen

Aktuell weist die Statistik 2558 Langzeitarbeitslose aus, 49 mehr als im Vormonat (+2,0 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 166 Personen oder 6,1 Prozent gesunken.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3368 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 152 arbeitslose Ausländer mehr als im Dezember (+4,7 Prozent) sowie 1195 mehr als im Januar 2022 (+55,0 Prozent).

Im Januar 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 259 Vermittlungsaufträge. Dies waren 110 Stellen weniger als im Januar 2022 (-29,8 Prozent).