Mittelhessen-Wetter: Kein Wintereinbruch in Sicht

Nebel kündigt Sonnenschein an. Einen unglaublichen Sonnenaufgang hinter dem höchsten Turm des Schloss Braunfels, während die Nebelbänke durch die Täler ziehen, hat unser Leser Jan Karges aufgenommen.

Ein Wärmeberg nach dem nächsten zieht über Deutschland. Der November geht ebenfalls auf Kurs, der Wärmste aller Zeiten zu werden. Das gilt auch in Mittelhessen.

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Mittelhessen. Ein Ex-Hurrikan erreicht in diesen Stunden Westeuropa und er bringt dort viel Wind rund um Großbritannien und den Westen Frankreichs. Das erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met. Bei uns in Deutschland komme von dem Lüftchen wenig bis gar nichts an. Dafür erreicht Deutschland warme Luftmassen, die der Ex-Hurricane Martin vor sich herschiebt. „Das bedeutet einen neuen Wärmeberg in der Höhe”, so Jung.

In rund 1500 Metern Höhe strömten bis zu 15 Grad warme Luftmassen nach Deutschland. Auch am Boden wird es wieder warm: In dieser Woche werden in Deutschland 13 bis 18 Grad erwartet, im Südwesten sogar bis zu 20 Grad. In Mittelhessen werden Temperaturen von 13 bis 14 Grad erwartet. Im Vergleich zum Rest Deutschlands wird es bei uns verhältnismäßig kühl.

Die interaktive Karte zeigt, wie warm es wo am Dienstag wird. Klicken Sie auf die Ausrufezeichen für mehr Informationen.

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Das Energiesparwetter geht in den nächsten 10 bis 14 Tagen munter weiter. Viel heizen ist noch nicht nötig, denn für die Jahreszeit ist es schon wieder deutlich zu warm. Jung erklärt: „Der Oktober 2022 war der wärmste Oktober seit Messbeginn im Jahr 1881. Der November wandelt auf ähnlichen Wegen.”

Nach den ersten 7 Novembertagen ist der Monat bereits 3 Grad wärmer als das Klimamittel. „Es könnte sich ein neuer Rekord andeuten, denn bis 23. November ändert sich an der zu warmen Wetterlage in Deutschland nur wenig”, erklärt der Wetterexperte. Nachdem der Ex-Hurrikan die warmen Luftmassen gebracht hat, kommt aus Osteuropa ein Hoch nach Deutschland und verhindert jede Wetterbewegung aus dem Westen. „Damit herrscht über Tage und Wochen ruhiges Herbstwetter.” Kaltes Wetter ist bis zu 23. November in Deutschland eher nicht in Sicht. Weder in Mittelhessen, noch sonstwo in Deutschland. Ein Wintereinbruch bleibt aus, auch in höheren Regionen.

Auch der Niederschlag bleibt weitgehend aus. In den meisten Landesteilen kommt wenig bis gar nichts vom Himmel. Im Südwesten wird es lediglich am kommenden Mittwoch etwas nasser werden.„Das Thema Trockenheit rückt schon wieder verstärkt in den Vordergrund“ erläutert der Diplom-Meteorologe. Auch die Winterprognose hat sich nicht verändert. Der Winter 2022/23 soll rund 2 Grad wärmer als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen und damit ebenfalls rekordverdächtig warm werden.

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So geht es in den kommenden Tagen weiter: Montag: 14 bis 18 Grad, meist ein Mix aus Sonne und Wolken, teils Nebel oder Hochnebel Dienstag: 15 bis 20 Grad, teils Nebel, teils Sonne Mittwoch: 13 bis 18 Grad, durchwachsen, Mix aus Sonne und Wolken, im Südwesten Regen Donnerstag: 11 bis 15 Grad, meist trocken, mal Sonne, aber oft Nebel oder Dunst Freitag: 11 bis 15 Grad, Mix aus Wolken, Dunst, Hochnebel und etwas Sonnenschein Samstag: 12 bis 15 Grad, durchwachsen, mal Sonne, mal Wolken, trocken Sonntag: 9 bis 14 Grad, Nebel, Dunst und etwas Sonnenschein

Der aktuelle 14-Tages-Trend ist eindeutig: Keine Kälte, kein Schnee, kein Wintereinbruch in Deutschland. Zeitweise für die Jahreszeit weiterhin deutlich zu mild.