Monatsrückblick November: Rassismus, SEK und Hohensolms

Haben in diesem Monat für Aufsehen gesorgt: Das Nachbeben des SEK-Einsatzes in Aßlar, die Rassismusvorwürfe in Herborn, das Aus der Firma Doering sowie das Familienunglück in Brechen.

Bewegt haben unsere Leser unter anderem die Nachwehen des Aßlarer SEK-Einsatzes, die Rassismusvorwürfe in Herborn und das Ende der Firma Doering.

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Mittelhessen . Wir blicken zurück auf die Nachrichten des Monats November. Welche Themen haben unsere Leserinnen und Leser in den vergangenen Wochen am meisten bewegt? Hier erfahren Sie es.

(Hinweis: Weiterführende Links zu den Artikeln finden Sie am Ende)

Nachbeben des SEK-Einsatzes

Der Tag danach: Details zum SEK-Einsatz in Aßlar

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Im Aßlarer Stadtteil Werdorf ist am Montagnachmittag ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz.
Im Aßlarer Stadtteil Werdorf ist am Montagnachmittag ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz. (© VRM)

Ein Dorf im Ausnahmezustand: Nachdem am 31. Oktober der Streit zwischen zwei Gruppen im Umfeld eines Autohändlers in Werdorf eskaliert, wird der Aßlarer Stadtteil quasi abgeriegelt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot und einem Spezial-Einsatzkommando (SEK) im Einsatz und sucht die Beteiligten. Einer soll eine Schusswaffe dabei gehabt haben. Bis in den späten Abend kreist ein Polizeihubschrauber über Aßlar, später auch über Wetzlar. Im November kommen immer mehr Fakten ans Licht. Auch die Staatsanwaltschaft in Wetzlar ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

Von der Jugendburg zur Privatschule

Privatschule auf Burg Hohensolms stellt ihre Arbeit vor

Die Carpe-Diem-Privatschule Hohensolms öffnet im August 2023 auf der ehemaligen Jugendburg ihre Pforten. Nun hat die neue „Burgherrschaft“ über ihre Einrichtung informiert. Klassenräume sind Lernateliers. Gelernt wird auch in Co-Working Spaces und MediaLabs. Lehrerinnen und Lehrer heißen Lernbegleiterinnen und -begleiter, Schüler sind Lernpartnerinnen und -partner. Die Begrifflichkeit soll das neue Zusammenspiel aller Beteiligten im Lernprozess verdeutlichen, sagt Luca Bonsignore, Geschäftsführer der Carpe-Diem-Privatschulen. So könnten Kinder und Jugendlichen nach eigenem Potenzial, Geschwindigkeit, Tagesform und Motivation wählen. Das A und O sei dabei die Beziehungsarbeit und das Mentoring in Vier-Augen-Gesprächen.

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Rassismus in Herborn

Nach Rassismus-Vorwürfen: Herborner unzufrieden mit Stadt

Mazin Zahreddin (40) aus Herborn.
Mazin Zahreddin (40) aus Herborn. (© Sebastian Reh)

Mazin Zahreddin sagt, dass er Herborn liebt. „Wenn mich jemand fragt, ob ich Deutscher oder Libanese bin, sage ich, ich bin Herborner“, erzählt er. Als Zahreddin sechs Jahre alt ist, flieht er mit seiner Familie aus dem Libanon. In Deutschland angekommen, ist es nicht immer leicht für ihn. Zahreddin wird diskriminiert. Das änderte sich 1998. Damals zieht der heute 40-Jährige nach Herborn. In dieser Stadt habe er noch nie Ablehnung erfahren. Am 23. Oktober veröffentlicht Zahreddins Ehefrau einen – mittlerweile wieder gelöschten – Brief ihres Manns auf Facebook. Er ist überschrieben mit den Worten „Rassismus in Herborn!“. In den Zeilen schildert Zahreddin zwei Vorfälle, bei denen er diskriminiert worden sei – von Menschen, die in Einrichtungen der Stadt Herborn arbeiten.

Traditionsunternehmen Doering muss schließen

Nach 164 Jahren macht Doering in Sinn dicht

In Sinn schließt ein 164 Jahre altes Traditionsunternehmen: Bei der Doering GmbH wird seit Dienstag nicht mehr gegossen. Grund dafür sei eine behördliche Genehmigung, die das Unternehmen nicht bekommen habe, teilt Geschäftsführer Steffen Liebich auf Nachfrage mit. Von dem Aus des Unternehmens sind 65 Mitarbeiter betroffen. Nach Angaben von Mitarbeitern haben diese im Oktober keinen Lohn bekommen. Die Direktion Gießen der Agentur für Arbeit habe die notwendige Genehmigung für die sogenannte Insolvenzgeldvorfinanzierung verweigert, berichtet Liebich. Daraufhin habe man sich rechtlichen Rat eingeholt, ein Gutachten erstellen lassen und Widerspruch gegen die Ablehnung eingelegt. Dies sei vergebens gewesen. „Wenn man die Zusage von der Behörde nicht bekommt, kann man nichts machen“, sagt Liebich.

Tragischer Unfall erschüttert Brechen

Familienunglück in Brechen: Feuerwehr berichtet über Einsatz

Das Fahrzeug kam aus ungeklärter Ursache von der Straße ab und kollidierte mit einer Hauswand.
Das Fahrzeug kam aus ungeklärter Ursache von der Straße ab und kollidierte mit einer Hauswand. (© Peter Ehrlich)

Den Rettungskräften bot sich ein erschütterndes Bild. „Das ist extremst, was die Menschen, Feuerwehr und Rettungsdienst, hier geleistet haben“, sagt Kreisbrandinspektor Georg Hauch. Aus bisher ungeklärter Ursache war ein Toyota Corolla in Werschau aus Richtung Limburg kommend in Richtung Bad Camberg in einer leichten Rechtskurve nach links von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen eine Hauswand geprallt. Im Wageninneren eine Familie aus dem Kreis Limburg-Weilburg. Der 34-jährige Vater am Steuer wurde schwer verletzt, ebenso die Kinder, ein, acht und zwölf Jahre alt. Die 32 Jahre alte Mutter wurde auf dem Beifahrersitz eingeklemmt. Für sie kam jede Hilfe zu spät, sie starb noch an der Unfallstelle.