Bei einer Hegeschau in Biskirchen hat die Hegegemeinschaft Dianaburg Bilanz gezogen.
Leun-Biskirchen. Nach 2016 hat der Vorstand der Hegegemeinschaft Dianaburgwieder zu einer Hegeschau eingeladen. Diesmal fand sie auf dem Gelände des Schützenvereins „Volle Zehn“ Biskirchen statt. Der Vorsitzende Rolf Münch begrüßte die Mitglieder, deren Gäste und den Leiter der Hegegemeinschaften im Lahn-Dill-Kreis, Michael Brück.
Zur Strecke kamen im Jagdjahr 2022/23 etwa 500 Stück Schwarzwild, 500 Stück Rehwild (davon 25 Prozent Fallwild hauptsächlich auf den Straßen), 100 Füchse und 100 Waschbären. Damit beträgt die Strecke etwa ein Zehntel der Gesamtstrecke des Lahn-Dill-Kreises.
Im vergangene Jahr wurden die Pächter/Jagdgenossenschaften mit Wildschadenersatzforderungen in Höhe von etwa 70.000 Euro konfrontiert. Die Hasenbesätze haben sich zwar erkennbar vermehrt, dennoch wird auf Hasenjagden verzichtet. Bei den zur Strecke gekommenen Stücken handelt es sich überwiegend um Fallwild aus dem Straßenverkehr.
Zu Ehren des Wildes brachten die Jagdhornbläser des Jagdvereins Wetzlar unter der Leitung von Dirk Haubach die Signale für Sau-, Reh-, Hase-, Fuchs-, Raubwild- und Flugwildtod zu Gehör. Die Präsentation der Auswahl von Gehörnen, Schwarzwildwaffen und sonstigen Exponaten sollen einen Einblick in die genetischen Unterschiede der Wildbestände und der unterschiedlichen Lebensräume in der Hegegemeinschaft vermitteln.
Intensive Waldbewirtschaftung wegen steigender Holznachfrage, Käferfichteneinschläge, erhöhte Freizeitaktivitäten durch Wanderer, Radfahrer und Reiter seien eine zunehmende Belastung für die Reviere. Das Wild passe sich zwar an die veränderten Lebensräume und -bedingungen an, jedoch würden diese Einflüsse die Pflichten der Jäger zur Bejagung erschweren. Die Wildaktivitäten würden dadurch heimlicher und weiter in den Nachtbereich gedrängt.
Michael Brück brachte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit des gemeinsamen Handelns in den Hegegemeinschaften und darüber hinaus zum Ausdruck. Besonders zu erwähnen war der aktuell fast tägliche Einsatz der durch den Jagdverein Wetzlar und einige Jagdgenossenschaften erworbenen Drohnen mit Wärmebildkamera bei der Kitzrettung. In diesem Jahr seien dadurch mehr als 300 Kitze vor dem sicheren Mähtod bewahrt worden.
Der Aufwand, der hier betrieben werde, fordere von allen Beteiligten ein hohes Maß an Engagement. Damit die Wärmebildkamera die Kitze sicher erkennen kann, müsse der Temperaturunterschied zwischen Umgebung und Kitz möglichst hoch sein. Das sei nur am Morgen der Fall. Da in aller Regel mehr als eine Wiese abgeflogen werden müsse und das einige Stunden in Anspruch nehme, bedeute das, dass die Akteure morgens ab 4 oder 5 Uhr an der ersten Wiese beginnen müssen. Aber alle Beteiligten seien aber einer Meinung: Die Mühen lohnen sich.
Nach dem letzten Signal „Zum Essen“ konnten die Teilnehmer die Trophäen und Präparate in Augenschein nehmen und es sich mit Würstchen und kalten Getränken gut gehen lassen. Nach einigen Stunden in geselliger Runde, in gemütlicher Atmosphäre und mit angeregten Gesprächen und Diskussionen, nicht nur um die Jagd, packten die Jäger ihre Trophäen und Präparate wieder ein und verabschiedeten sich.