Nachdem ein zweijähriges Kind bei einem Hausbrand in Siegbach-Tringenstein gestorben ist, meldet sich die Staatsanwaltschaft zu Wort. Außerdem gibt es nun ein Spendenkonto.
SIEGBACH-TRINGENSTEIN. Nachdem an Heiligabend ein zweijähriges Mädchen bei einem Hausbrand in Tringenstein gestorben ist, nennt die Staatsanwaltschaft erste Einzelheiten zu dem Unglück.
Der 30-jährige Familienvater habe am Freitag gegen 12.25 Uhr Brandgeruch in dem Wohnhaus in der Oranienstraße wahrgenommen, hieß es am Montagmorgen in einer gemeinsamen Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Wetzlar und der Polizeidirektion Lahn-Dill. Als er sich umschaute, habe der Mann seine zweijährige Tochter bewusstlos im "völlig verqualmten" Kinderzimmer vorgefunden. Eine Reanimation durch ihn und die herbeigerufenen Rettungskräfte misslang. Das Mädchen starb.
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Brandermittler der Kriminalpolizei untersuchten noch am Heiligabend den Brandort. Derzeit gehe die Polizei davon aus, dass der Brand in dem Kinderzimmer entstanden sei. Die Staatsanwaltschaft Wetzlar hat die Ermittlungen aufgenommen.
Zur Brandursache machten Staatsanwaltschaft und Polizei vorerst keine Angaben. Die Freiwillige Feuerwehr Siegbach rief auf Facebook dazu auf, "nicht über die Umstände zu spekulieren." Damit sei "niemandem geholfen".
Die Familie, die noch zwei weitere Kinder im Alter von neun und zehn Jahren hat, ist laut der Mitteilung anderweitig untergebracht. Das Haus sei nicht mehr bewohnbar.
Die Gemeinde Siegbach ist derweil auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe für die Betroffenen. Bürgermeister Maik Trumpfheller (parteilos) schrieb am Sonntagabend in einem Facebook-Beitrag: "Wir können der Familie ihren schmerzlichsten Verlust leider nicht ersetzen, aber wollen ihr die bestmögliche Unterstützung geben und eine Perspektive bieten."
Derzeit ist die Familie laut dem Rathauschef bis Freitag in einer Ferienwohnung untergekommen. Für die Zeit danach suche man nach einer Unterkunft - und freue sich über jeden Hinweis. Zur Familie gehören demnach neben den Eltern und den zwei Kindern noch zwei Hunde, eine Katze und ein Hamster. Die Tiere befinden sich aktuell in einem Tierheim.
Die evangelische Kirchengemeinde Siegbach hat inzwischen ein Spendenkonto eingerichtet. "Nach dem schrecklichen Unglück in Tringenstein bitten wir für die betroffene Familie um Spenden", heißt es in dem Aufruf. Unter anderem werde Geld für die Beerdigung und eine Unterkunft gebraucht - "und das ist nur der Anfang".