Einbrecher machen bei Rincker in Sinn reiche Beute

Dreistes Vorgehen: Diebe stehlen aus den Firmengebäuden der Sinner Glocken- und Kunstgießerei Rincker an der Wetzlarer Straße viel Metall. Eine Videoüberwachungsanlage hat die Tat gefilmt. Foto: Martin H. Heller
© Martin H. Heller

In der Nacht zum Donnerstag sind unbekannte Täter in die Glocken- und Kunstgießerei eingedrungen. Sie haben Glocken, Kunstwerke sowie größere Mengen wertvollen Metalls gestohlen.

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SINN. Es waren offenbar professionelle Metalldiebe, die in der Nacht zum Donnerstag in der Sinner Glockengießerei Rincker Beute für mindestens eine Viertelmillion Euro gemacht haben.

Die Täter, offenbar vier Männer in weißen Maleranzügen und Gesichtsmasken, waren kurz nach Mitternacht gekommen, hatten ein Tor aufgehebelt und eine Lampe deaktiviert und waren an mehreren Stellen in das Betriebsgebäude eingedrungen. Wie in den Aufzeichnungen der Überwachungskameras zu sehen ist, trugen sie rund 1,5 Tonnen Metall in einen Kleintransporter.

Dabei hatten sie es offenbar einzig auf den Metallwert abgesehen, denn sie schleppten von Hand sowohl die jeweils bis zu 20 Kilogramm schweren Messing- und Bronzebarren aus dem Haus als auch halb fertige und fertige Kunstgüsse. Darunter waren unter anderem übergroße, stilisierte Bitcoin-Münzen und 200 kleine Handglocken für die Teilnehmer des von der Hertie-Stiftung veranstalteten Wettbewerbs "Jugend debattiert".

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Niemand sieht und hört in der Nacht die Einbrecher

Weg ist auch ein Glockenspiel, das eigentlich demnächst in der katholischen St.-Jacobi-Kirche in Göttingen erklingen sollte. Auch eine rund 80 Kilo schwere Kirchenglocke, die nicht ausgeliefert worden war, nahmen die Metalldiebe mit.

Das ebenfalls im Betrieb gelagerte Aluminium ließen die Unbekannten jedoch stehen - wohl weil es weniger wertvoll ist. Der Verlust ist für die Glockengießer deshalb besonders groß, weil nun Liefertermine nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten gehalten werden können, wie Gesellschafter Hanns Martin Rincker erklärt. Von dem Einbruch, der von der hinter dem Betriebsgelände vorbeiführenden Hofstraße in Höhe des "BeZett" her erfolgte, hatten die direkten Nachbarn nichts mitbekommen.

Dennoch sucht die Polizei weiter nach Zeugen. Wem in der Nacht zum Donnerstag auf oder in der Nähe des Firmengeländes in der Wetzlarer Straße und der Hofstraße in Sinn verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind, soll sich mit seinen Hinweisen unter der Telefonnummer 0 27 72-4 70 50 an die Ermittler der Polizei in Herborn wenden.

Von Martin H. Heller