Ob Ausbau oder Lückenschluss, die Gemeinde denkt über das Verbessern ihrer Radverbindungen nach. Ein erstes Konzept liegt vor. Wo könnte was gemacht werden?
WALDSOLMS. Die Gemeinde Waldsolms will Geld in die Hand nehmen und für Einwohner ebenso wie für Touristen bessere Radverbindungen schaffen. Dabei kann sie derzeit auch darauf hoffen, Fördermittel, unter anderem vom Land Hessen, zu erhalten. Was wann und wie gemacht wird, steht dabei noch nicht sicher fest. Es gibt aber erste Ideen, die die Gemeindeverwaltung in einem Konzept zusammengefasst hat. Enthalten sind darin Vorschläge für Ausbau, Verbesserung und den ein oder anderen Lückenschluss.
In Kröffelbach wäre Anbindung schnell möglich
Profitieren könnte von dem Vorhaben beispielsweise der Ortsteil Kröffelbach. Dort gibt es bislang keine durchgängige Radverbindung. Eine solche will die Gemeinde schaffen. Drei Varianten stehen dafür im Raum. Allerdings wären sowohl der Bau eines Geh- und Radwegs in Verlängerung des Sportplatzes als auch entlang der Landesstraße 3284 nur schwer und mit großem zeitlichen Vorlauf umzusetzen. Das hat bauliche Gründe, unter anderem gibt es bei einer Variante einen nennenswerten Höhenunterschied zur benachbarten Straße. Somit scheint für Kröffelbach nur die dritte geprüfte Variante infrage zu kommen. Diese wäre zudem kurzfristig umsetzbar. Sie sieht vor, den Radweg an die Straße "Am Bierhaus" anzubinden. Der dort befindliche land- und forstwirtschaftliche Weg könnte dafür auf drei Meter verbreitert und neu gemacht werden. Für die Bau- und Planungskosten in Höhe von geschätzt 21 000 Euro kann Waldsolms Fördermittel beantragen. 30 Prozent, das sind 6300 Euro, müsste sie aus eigener Tasche zahlen.
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Auch im Ortsteil Brandoberndorf soll sich etwas tun, unter anderem im Bereich der Weiperfeldener Straße könnte ein Radweg entstehen. Dafür müsste der Gehweg auf einer Länge von 150 Metern ausgebaut werden. Ein eigenständiger Radweg auf der Straße würde in die Zuständigkeit von Hessen Mobil fallen, da es sich um eine Landesstraße handelt. Die Planung für den Gehwegausbau muss ausgeschrieben werden, eine Kostenschätzung gibt es deshalb bislang noch nicht.
Neu gemacht werden soll auch die Strecke zwischen Brandoberndorf und Hasselborn auf einer Länge von insgesamt 3,3 Kilometern sowie nach Weiperfelden auf einer Länge von 3,7 Kilometern. Hierfür müsste die Gemeinde etwas tiefer in die Tasche greifen. Erstgenannter Ausbau würde mit 660 000 Euro zu Buche schlagen, der Eigenanteil der Gemeinde läge bei 198 000 Euro. Beim Ausbau der Strecke nach Weiperfelden soll auch der Weg zum Freibad in Brandoberndorf für Radfahrer erschlossen werden. Auch in diesem Fall kann Waldsolms auf Fördergelder hoffen. Von den geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 740 000 Euro bliebe dann ein Eigenanteil von 222 000 Euro.
Mit Nachbarkommunen gemeinsam Wege ausbauen
Ferner soll die Verbindung von Brandoberndorf nach Griedelbach auf einer Länge von 1,2 Kilometern gemacht werden. Kosten soll das 240 000 Euro, der Eigenanteil läge bei 72 000 Euro. Für den Weg könnte man den Griedelbacher Pfad verlängern und eine Anbindung bis zur L 3055 schaffen.
Da die meisten Radfahrer ja nicht nur innerhalb der Gemeinde unterwegs sind, hofft Waldsolms auch auf eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen wie Schöffengrund und Weilmünster. Radverbindungen wie die von Kraftsolms nach Niederquembach könnten dann in einer gemeinsamen Anstrengung ausgebaut oder in ihrem Zustand verbessert werden. Außerdem gibt es Teilabschnitte, bei denen Waldsolms auf die Initiative vom Lahn-Dill-Kreis und Hessen Mobil angewiesen ist, da sie über Kreis oder Landesstraßen führen, so zum Beispiel bei der Radwegquerung an der L 3054 in Kraftsolms.
Die Gemeindevertreter, die unlängst über das Konzept berieten, haben derweil noch Informationsbedarf. Welche Wege müssen dringend gemacht werden, wie sieht es bei solchen aus, die auch landwirtschaftlich genutzt werden, ist dort ein Ausbau überhaupt notwendig? Bürgermeister Bernd Heine (SPD), der anführte, dass viele Wege nach Starkregen in schlechtem Zustand seien, führte an, es sei besser, die Sache einmal richtig zu machen, statt immer nur zu reparieren. Er versprach aber, dass man sich alle angesprochenen Strecken noch mal im Detail anschauen werde.
Ein entsprechender Passus wurde auch dem grundsätzlichen Votum, dass das Konzept auf den Weg gebracht wird, angefügt. Auch die Landwirte sollen, sofern betroffen, ins Boot geholt werden, ebenso die Forstwirtschaft. Dem Beschluss zufolge kann es nun in die weitere Planung gehen. Liegt die vor, muss über die einzelnen Projekte noch abgestimmt werden, auch in Hinblick auf benötigte Haushaltsmittel.
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