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WETZLAR. (rl). 200 Menschen haben am Donnerstagabend mit einer Mahnwache in der Bahnhofstraße gegen den rechten Terror demonstriert. Am Mittwoch waren bei einem Anschlag in Hanau von einem Deutschen mit ausländerfeindlichen Hintergrund zunächst neun Personen erschossen worden. Später richtete er die Waffe gegen seine Mutter und sich selbst.
Joachim Schäfer, Jugendreferent der katholischen Domgemeinde, hatte zu der Mahnwache aufgerufen. Vertreter der meisten Fraktionen aus dem Wetzlarer Stadtparlament wie SPD, FDP, Grüne und Linke waren gekommen, um ihre Solidarität mit den Opfern auszudrücken.
Auch Gewerkschaften, Die Partei, der Ausländerbeirat, der Wetzlarer Interkulturelle Rat, die beiden großen Kirchen, die Wali, Ditib, die Aleviten, die jemenitische Gemeinde und die kurdische Gemeinde waren vertreten.
Schäfer sagte, man sei zur Mahnwache, zur Trauer und zum Protest zusammen gekommen. „Hanau: Wetzlar steht zu euch“, rief er ins Mikrofon. Die Teilnehmer zeigten, dass die Menschen in Hanau nicht alleine stehen. Schäfer kritisierte die geistige Brandstiftung: „Wir leben hier zusammen und lassen uns nicht durch Sprache, Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht trennen.“
Auf dem Fußboden war zu lesen: „Rassismus ist Gift. Hass ist Gift. Stoppt den Rechtsterror.“
Zu den Teilnehmern gehörte auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt, der Landtagsabgeordnete Stephan Grüger (SPD) und sein Kollege Hermann Schaus (Linke) sowie die ehemalige Landtagsabgeordnete Mürvet Öztürk.