3-D-Version der Wetzlarer Hospitalkirche im Internet zu sehen

Christian P. Schlichte (v.l.) erläutert die Panorama-Darstellung der Hospitalkirche auf seinem iPad den Mitgliedern des Fördervereins Günther Schwarz, Uta Grote, Pfarrer Dr. Siegfried Meier, Christa Lanski und Inge Bonkowski.  Foto: Lothar Rühl
© Lothar Rühl

Die Hospitalkirche können Interessenten jetzt auch virtuell besuchen. Die 3-D-Version der Kirche ist seit Kurzem online zu finden. Erstellt hat sie eine Hamburger Agentur.

Anzeige

WETZLAR. Die Hospitalkirche können Interessenten jetzt auch virtuell besuchen. Die 3-D-Version der Kirche ist seit Kurzem online zu finden. Später soll die Panorama-Darstellung auch bei Google Street View Blicke in das im Rokokostil erbaute Gotteshauses ermöglichen.

Pfarrer Dr. Siegfried Meier und Mitglieder des Fördervereins Hospitalkirche haben sich die virtuelle Version vom Hamburger Inhaber und Gründer einer Agentur für 360-Grad-Panoramen und virtuelle Rundgänge, Christian P. Schlichte, vorstellen lassen.

Alles begann mit einer Hochzeit. Schlichte hat im Juli diesen Jahres seiner aus Wetzlar stammenden Frau Gabriele Reich das Ja-Wort in der Hospitalkirche gegeben. Seine Frau war hier auch vor vielen Jahren konfirmiert worden. Der Bräutigam war begeistert von der reichen Ausstattung des Gotteshauses.

Aufnahmen an 120 Standorten in der Kirche

Anzeige

Einige Wochen später stand er mit seiner neuen 3-D-Kamera in der Kirche. Gemeinsam mit seinem Sohn nahm er in einem dreieinhalbstündigen Einsatz die Kirchen an über 120 Standorten mittels Panoramatechnik auf. Die mit neun Linsen ausgestattete Pro2-Kamera liefert ein rundum Panoramabild. Die Aufnahmen sind so zusammen gefügt, dass der Internetnutzer sich zum einen wie in einem Film durch die Kirche führen lassen kann. Es gibt aber zum anderen auch die Möglichkeit, sich in nahezu jede Ecke zu vertiefen, etwa den Altar, Bilder, Kanzel, Orgel anzusehen.

Die Hospitalkirche ist auch in einer Übersicht wie im Puppenhauseffekt anzuschauen. Details hat Schlichte mit Texten zum Anklicken versehen, sodass Besucher Erklärungen über die Kirche erhalten.

Pfarrer Meier zeigte sich begeistert von den Möglichkeiten der virtuellen Hospitalkirche. "Die 3-D-Version soll den Besuch der Kirche nicht ersetzen", so Schlichte. Aber die Darstellungen könnten neue Interessenten erreichen.

Für das Erstellen wird laut Schlichte Infrarot sowie die sogenannte HDR (High Dynamic Range)-Technik genutzt. Dabei werden mehrere Aufnahmen zu einem Bild kombiniert, das dabei eine harmonische Helligkeitsverteilung erhält und damit große Kontraste und dunkle oder helle Flächen verhindert.

Schlichte hat gemeinsam mit dem Business-Coach Ralf Lange in diesem Jahr eine eigene Firma unter dem Namen cp360pano gegründet, die sich auf 360 Grad-Panorama-Darstellung von Sakralbauten und Immobilien spezialisiert hat. Auf seiner Internetseite können Besucher nicht nur die Hospitalkirche finden. Schlichte hat beispielsweise in diesem Sommer die Hamburger Flussschifferkirche aufgenommen und bietet einen einzigartigen Rundgang über das Schiff, das gegenüber der Speicherstadt in der Nähe der Elbphilharmonie liegt.

Anzeige

Von der Hospitalkirche hat er nicht nur den Innenraum aufgenommen. Die Besucher dieses virtuellen Rundgangs können auch Außenaufnahmen genießen, die das Umfeld mit der Lahn und der Colchesteranlage zeigen.

Die 3-D-Version soll auch auf der Internetseite der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar und des Fördervereins der Hospitalkirche weitere Besucher anlocken.