Aus mit Gaudi

Flohmarkt zum Abschied des Gaudi: Angeboten werden Dekorationsstücke, Gläser, T-Shirts, Schilder wie "Der alte Hochstädter" und Hüte. Foto: Lothar Rühl

Extravagante Innengestaltung, gute Drinks und leckere Speisen: Damit ist am Wetzlarer Schillerplatz jetzt Schluss.

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. Wetzlar"Das Gaudi am Schillerplatz verabschiedet sich" - diese Nachricht machte im sozialen Netzwerk Facebook schnell die Runde. Auch in der Wetzlarer Altstadt ist die Schließung Thema: Eine Online-Petition gegen "das Sterben der kulturellen Freizeitgestaltung in Wetzlar" wurde bis Dienstag von 378 Unterstützern unterzeichnet. Weitere 43 haben im Gaudi vor Ort unterschrieben. Als Grund für das Ende der Cocktailbar, die seit 2002 besteht und im charakteristischen Stil des spanischen Architekten Antonio Gaudi eingerichtet ist, gibt Gastwirtin Gabi Biese die Kündigung durch den Hausbesitzer an.

Das Ganze hat eine juristische Vorgeschichte: Das Pachtverhältnis endete bereits durch eine Kündigung im Sommer 2015, den Betreibern wurde allerdings gestattet, das Gaudi weiter zu nutzen - bis eine der Parteien aussteigt.

"Es kam für uns überraschend", sagt Gabi Biese. Dass das Ende des Pachtverhältnisses zudem ausgerechnet jetzt komme, nachdem das Gaudi die coronabedingte Schließung "gerade so überstanden" habe, treffe sie hart.

"Wir sind unsagbar traurig darüber, dass diese Ära zu Ende geht und dass die Wetzlarer Altstadt um einen alt eingesessenen gastronomischen Betrieb ärmer werden wird - das Gaudi gehörte immer zum Schillerplatz", schreibt das Team um Bojan und Gabi Biese auf seiner Facebook-Seite. "Das Gaudi war und ist ein Gesamtkunstwerk", ergänzt Biese.

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Flohmarkt mit Erinnerungen

Seit Montag verabschiedet sich das Team - coronakonform über drei Tage verteilt - von Freunden und Stammgästen. Auch ein Flohmarkt findet statt, bevor das Gaudi nach diesem Mittwoch, 30. September, endgültig schließt. "Wir befinden uns im freien Fall und stehen erst einmal vor dem Nichts", sagt Biese.

Der Hauseigentümer wollte sich gegenüber dieser Zeitung nicht zu der Angelegenheit äußern.