BI kritisiert: Grüne ducken sich bei Hochstraße weg

aus Hochstraße B49 in Wetzlar

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Auf einer Länge von über 1000 Metern verläuft die B 49 als Hochstraße durch Wetzlar. Die Restnutzungsdauer des Bauwerks läuft Ende 2027 ab. Warum setzen sich die Grünen nicht für einen Wiederaufbau in der Stadt ein? Das fragt die BI Hochstraße nun beim Bundesvorstand in Berlin nach. Foto: Pascal Reeber

Der Wiederaufbau der Hochstraße verbraucht am wenigsten Fläche - sollten die Wetzlarer Grünen dann nicht dafür sein? Das fragt und kritisiert die BI Hochstraße.

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WETZLAR. Warum widerspricht die Position der Wetzlarer Grünen der Bundespartei? Diese Frage stellt die Bürgerinitiative (BI) Hochstraße B 49 den Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen. Die BI hat einen Offenen Brief an Annalena Baerbock und Robert Habeck verfasst.

Hintergrund der Frage ist natürlich die Hochstraße. Die BI setzt sich bekanntlich dafür ein, dass die B 49 nach Abriss der heutigen Hochstraße an Ort und Stelle wieder aufgebaut wird, also auf einer Trasse durch die Stadt. Das sei im Vergleich zu allen anderen Varianten der Umgehung das "kleinere Übel". "Die Hochstraße führt bereits über betonierte Böden der Innenstadt. Sie verläuft parallel zur Bahnlinie. Die Nachteile werden zumindest gebündelt", heißt es im Brief der BI nach Berlin.

Die Alternativen hingegen "führen durch bestes Ackerland, tangieren die Gärten der Anwohner in wenigen Metern Abstand, berühren de facto eine Giftmülldeponie, sind sehr viel länger als die Hochstraße und erzeugen somit einen erhöhten CO2-Ausstoß und asphaltieren intakte Biotope", ist weiter zu lesen. Für Natur und Umwelt sei der Wiederaufbau der Hochstraße die beste Lösung. "Und was macht Ihre Partei?", fragt die BI. Und antwortet auch. "Sie duckt sich weg, nimmt wenig und nur zögernd Stellung, wenn überhaupt. Sie baut stattdessen Blühstreifen an innerstädtischen Kreuzungen und den Verkehrskreiseln an. Und hofft, dass dies ein adäquater Ersatz ist? Ist das der Beitrag Ihrer Parteibasis auf die anstehenden Umweltprobleme?"

Baerbock und Habeck sollen zu Ortsbesichtigung kommen

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Man sei "schockiert" und "entsetzt", dass die Wetzlarer Grünen den Einsatz der BI nicht unterstützten, heißt es im Offenen Brief weiter. Man habe alle Fakten vorgelegt. "Aber man hört unsere Bedenken, die auch eigentlich die Ihren sein müssten, nicht."

In ihrem Schreiben bietet die BI Baerbock und Habeck an, Daten und Fakten zur Verfügung zu stellen. Zudem werden die Bundesvorsitzenden zu einer Ortsbesichtigung eingeladen.