Blick in Wetzlars Kunstarchiv

Unverkennbar: Dieser spezielle Papagei stammt von Fifo Stricker.  Foto: Gert Heiland

Die Stadt Wetzlar kauft seit den 50er-Jahren Kunstwerke aus Ausstellungen des Kulturamtes an. 35 davon sind nun in der Stadtgalerie zu sehen.

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WETZLAR. Seit den 50er-Jahren kauft die Stadt Wetzlar Exponate regionaler und überregionaler Künstlerinnen und Künstler, die auf Einladung des Kulturamtes ausgestellt haben. Über viele Jahre war das Stadthaus am Dom Ort des Geschehens, nun ist es die Stadtgalerie in der Bahnhofstraße, im Untergeschoss der Bibliothek. Dort zeigt das Kulturamt nun eine Auswahl Bilder aus dem Besitz der Stadt.

Unverkennbar: Dieser spezielle Papagei stammt von Fifo Stricker.  Foto: Gert Heiland
Oskar Kokoschka ist der bekannteste Name in der Ausstellung auf Einladung des Kulturamtes. Hier seine Grafik "Olivenhain".  Foto: Gert Heiland

Nun, in all den Jahrzehnten ist so einiges an Kunstwerken zusammengekommen, die zum einen über die Artothek von jedermann ausgeliehen werden können, entweder für zu Hause oder ins Büro, zum anderen aber aufgrund ihrer Technik oder Materialität - zum Beispiel Öl- und Acrylbilder- im Kunstarchiv des Kulturamtes aufbewahrt werden. 35 Bilder - sie stehen übrigens nicht zum Verkauf - werden präsentiert, Informationstafeln nennen nähere Einzelheiten zu dem betreffenden Künstler.

Kokoschka ist der bekannteste Name

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Der Kunstfreund darf beim Rundgang durchaus staunen, was da alles gekauft wurde und verwahrt wird. Zum Beispiel die Lithografie "Olivenhain" von Oskar Kokoschka, der sicherlich bekannteste Name in dieser Runde. Aber auch Bernd Zimmer ist mit einem Holzschnitt in der Schau vertreten.

Der Besucher stößt immer wieder auf Arbeiten bestens vertrauter Kunstschaffender, die man seit Langem beständig "auf dem Schirm" hat, wie zum Beispiel Christian Sämann und Bodo W. Klös.

Da sind ebenso Größen der Wetzlarer Kunstszene vertreten, die uns schon lange verlassen haben, so wie Helmuth Zerbach. Und er ist selbstverständlich auch dabei: Dieter Mulch, von dem die Stadt gleich mehrere Arbeiten besitzt; zwei sind zu bewundern, darunter eine frühe Druckgrafik "ohne Titel" aus dem Jahr 1966.

Etwas weiter nördlich im Kreis zu verorten ist Erich Grimm, ein Maler, den man in einem Atemzug mit der Künstlergilde Herborn nennen muss. Oder der Maler, Grafiker und Bildhauer Josef Walter Hermann, von dem eine seiner typischen, meisterlichen Farblithografien mit dem Titel "Stürzender Vogel" zu dieser besonderen Bilderschau gehört.

Dann stößt man auf Werke und Namen, die einen an vergangene Ausstellungen erinnern, an kraftvolle Kunst, an kreative Köpfe, die man leider mit der Zeit aus den Augen verloren hat. Was machen sie wohl heute: Juliane Gottwald und Enzo Santini, Gudrun Differenz und auch Marc van den Broek?

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Abstraktes, Realistisches und zwei komische Vögel

Etwas weiter springen einem zwei "komische Vögel" ins Auge. Farbstarke, bizarre Vogel-Maschine-Wesen, unverkennbare Motive, solche, die man sofort dem Künstler Fifo Stricker zuordnen kann.

Da faszinieren zudem noch stark abstrakte Arbeiten, wie jene von Anna Gschwandler, ebenso wie solche, die eher realistisch daherkommen, wie zum Beispiel Clemens Erlenbachs "Räume III".

Fazit: Ja, da ist wahrlich so einiges zusammengekommen in all den Jahrzehnten. Wer sich ein Bild von den Bildern machen will: Die Ausstellung mit dem Titel "Ein Blick hinter die Kulissen - Das Kunstarchiv des Kulturamtes stellt sich vor" ist noch bis zum 13. November zu sehen. Die Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Freitag in der Zeit von 12 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.