"Corona-Spaziergang" in Wetzlar

Ohne Masken und Abstände waren rund 30 Menschen am Mittwochabend in Wetzlar unterwegs. Symbolfoto: Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Gegen mehrerer "Corona-Spaziergänger", die ohne Maske und Abstand unterwegs waren, erstellte die Wetzlarer Polizei Anzeigen.

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WETZLAR. Am Mittwochabend trafen sich circa 20 bis 30 Personen zu einem sogenannten "Corona-Spaziergang" in der Wetzlarer Altstadt. Da viele Teilnehmer ohne Mund-Nase-Bedeckung unterwegs waren und keine Abstände einhielten, stellte die Polizei Personalien fest und erstellte Anzeigen wegen Verstöße gegen die Corona-Bestimmungen.

Um 18.05 Uhr erreichten erste Hinweise zu einer Personengruppe auf der Lahninsel die Wetzlarer Polizei. Sie zogen ohne Mund-Nase-Bedeckung und unter Missachtung der Abstandsregeln von dort in Kleingruppen mit Fackeln, Kerzen und Schildern in die Altstadt. Zudem führten sie eine Lautsprecherbox mit sich, über die sie Musik abspielten und in Beiträgen die aktuellen Corona-Maßnahmen kritisierten.

Die Personen liefen in den verwinkelten Gassen der Altstadt hin und her, bis die Polizei mehrere von ihnen stoppen konnte. Den Charakter einer Versammlung verneinten die Teilnehmer und erklärten, sich zufällig zu einem privaten Spaziergang zusammengefunden zu haben. Die Einsatzkräfte stellten von zwölf Teilnehmern die Personalien fest und erstatteten Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Anschließend erteilten sie den Teilnehmern Platzverweise. Die Polizei prüft, ob möglicherweise Verstöße gegen das Versammlungsgesetz vorliegen.

Das Gros der kontrollierten Teilnehmer stamme nicht aus Wetzlar. Derzeit schließt die Polizei einen Zusammenhang mit Corona-Spaziergängen in der Wetterau nicht aus. Die Polizei sowie die zuständige Ordnungs- und Versammlungsbehörde der Stadt Wetzlar werde die aktuelle Entwicklung beobachten. Die Sicherheitskräfte würden verstärkt Präsenz zeigen und konsequent gegen Verstöße und scheinbar spontane Treffen vorgehen.