Ein Netzwerk für Therapie etablieren

Kursleiterin Ingrid Caverlé mit Teilnehmern.  Foto: Lahn-Dill-Kliniken
© Lahn-Dill-Kliniken

Rehasport für Long Covid-Patienten ist in Wetzlar erfolgreich gestartet. Kurse waren schnell ausgebucht.

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WETZLAR/DILLENBURG. Seit Mai bieten die Lahn-Dill-Kliniken und das Rehazentrum "kerngesund!" Rehasportgruppen für Long-Covid-Patienten an. Initiiert wurden diese von Dr. Claudia Ellert, Leitende Oberärztin an den Lahn-Dill-Kliniken.

Nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung ist Ellert im vergangenen Jahr selbst an Long-Covid erkrankt. Ihr Ziel ist es, Akzeptanz für die Erkrankung zu schaffen und mit dem Rehazentrum eine Anlaufstelle für Betroffene zu sein.

Die Resonanz auf das Angebot der Rehasport-Gruppe sei überwältigend gewesen. "Schon kurz nach Bekanntgabe waren unsere Kurse ausgebucht", berichtet die Leitende Oberärztin. "Das zeigt, wie wichtig und vor allem auch notwendig Therapieangebote für Long-Covid-Patienten sind", erklärt Ellert weiter. Aktuell entsteht daher in Zusammenarbeit unter anderem mit niedergelassenen Fachärzten, Allgemeinmedizinern und Rehazentren ein Netzwerk mit dem Ziel, in Zukunft ein breiteres Angebot aus ambulanten und stationären Therapien zu etablieren.

In den vielen Vorgesprächen, die Ellert und das Team des Rehazentrums mit Kursteilnehmern führten, wurde immer wieder von den gleichen anhaltenden Beschwerden berichtet. Dazu gehörte insbesondere eine Leistungsminderung bei alltäglichen und sportlichen Tätigkeiten wie auch Einschränkungen im beruflichen Alltag.

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Kursinhalte der Rehasportgruppe sind Bewegungstherapie, Atemtherapie und Entspannungstechniken. Besonderes Augenmerk legen die Verantwortlichen aber auch auf die häufig beschriebene Belastungsintoleranz (PEM). Kursinhalt ist daher auch die Anleitung zum Selbstmanagement im Umgang mit den reduzierten Energieressourcen.

"Wir möchten Long-Covid-Patienten mit unserem Angebot dabei helfen, sich in der gegebenen Situation einzufinden und damit klarzukommen. Das Ziel ist, wieder zurück ins Leben und zu alter Stärke zu finden", so die Ärztin. "Unheimlich wichtig ist dabei der gegenseitige Austausch der Betroffenen und das damit verbundene Gefühl, dass sie mit der Krankheit nicht alleine sind."