
Für Kunden wird es zum 1. Januar teurer. Was das genau heißt, darüber hat das Wetzlarer Versorgungsunternehmen am Dienstag informiert. Für Vereine gibt es eine gute Nachricht.
WETZLAR. Strom und Gas werden für Kunden der Energie- und Wassergesellschaft mbH (Enwag) zum 1. Januar teurer. Das hat das Unternehmen am Dienstag in einer Mitteilung angekündigt.
Die fürs kommende Jahr vorgesehene Preiserhöhung betrifft alle Gastarife. In der Grundversorgung sind dann im Tarif „WetzlarBasisGas“ 1,88 Cent pro Kilowattstunde brutto mehr zu zahlen, also insgesamt 14,58 Cent pro Kilowattstunde brutto. Der Grundpreis steigt um 2,41 Euro pro Jahr brutto auf 150,07 Euro pro Jahr brutto. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden pro Jahr müssten Verbraucher demnach mit jährlichen Mehrkosten von rund 340 Euro rechnen.
„Alle unsere Strom- und Gaskunden erhalten in den kommenden Tagen ein Schreiben mit detaillierten Informationen zu den neuen Preisen“, sagt Markt-Bereichsleiter Stefan Seißler.
In der Grundversorgung „WetzlarBasisStrom“ erhöhe sich der Brutto-Arbeitspreis um 6,61 Cent auf 36,41 Cent pro Kilowattstunde. Der jährliche Grundpreis steigt brutto um 36,46 Euro auf 108,62 Euro. Auch alle anderen Stromtarife erhöhten sich abhängig vom jeweiligen Netzgebiet.
Von der Politik sind Lösungsansätze gefordert
Ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden zahle künftig jährlich rund 200 Euro mehr als bisher. „Der Strompreis an der Börse wird vom teuersten Kraftwerk bestimmt, das gebraucht wird, um den nachgefragten Strom zu decken; und das sind derzeit die Gaskraftwerke“, erklärt Seißler. „Neben den gestiegenen Netzentgelten hat beim Strom auch die erhöhte Offshore-Umlage Einfluss auf den Preis.“
„Für unsere Kunden fällt die Preiserhöhung vergleichsweise moderat aus, denn durch unsere langfristige und vorausschauende Beschaffungsstrategie haben wir uns einen Puffer erarbeitet“, wird Enwag-Geschäftsführer Berndt Hartmann zitiert. „Uns ist bewusst, dass die Preissteigerung sich für jeden Einzelnen bemerkbar machen wird.“ Alle von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Entlastung der Bürger würden weitergereicht.
Zuschuss der Stadt für Wetzlarer Vereine
Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas setze die Enwag rückwirkend für das gesamte Jahr 2022 um. Die in Berlin angekündigten Preisdeckel für Strom und Gas werde der Energieversorger an die Kunden weitergeben, sobald die konkreten Rahmenbedingungen, wie sie umgesetzt werden sollen, feststehen. „Wie andere Strom- und Gasversorger auch, wünschen wir uns von der Politik endlich pragmatische Lösungsansätze, die für uns auch in der Kürze der Zeit umsetzbar sind“, sagt Bereichsleiter Seißler.
Derweil können Wetzlarer Sport- und Kulturvereine mit eigenem Vereinsheim bei der Stadt einen einmaligen Zuschuss für die Energiekosten zwischen 300 und 500 Euro beantragen. Das hat der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung am Montag beschlossen.
Vor dem Hintergrund der stark angestiegenen Energiekosten orientiert sich die Stadt Wetzlar an einer Regelung, die der Lahn-Dill-Kreis bereits Sportvereinen gewährt. Der Magistrat dehnt die Förderung auch auf Kulturvereine aus. Vereine, die ein eigenes Heim bewirtschaften, können 300 Euro erhalten, Sportvereine mit Duschanlagen für mehr als sechs Personen können 500 Euro beantragen.
Zwar habe der Bund Hilfspakete für gestiegene Energiekosten beschlossen, es sei aber noch nicht gänzlich klar, inwieweit auch Vereine davon erfasst sind, sagt Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD).
Antragsberechtigt sind alle Vereine mit Sitz in Wetzlar, die die Bedingungen für Vereinsförderung erfüllen. Die Anträge sind bis zum 15. Dezember im Rathaus zu stellen.