Handwerk hat goldenen und silbernen Boden

Diese Handwerker der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill erhalten ihre goldenen Meisterbriefe in Wetzlar.
© Franz Ewert

Vor 50 und 40 Jahren haben sie sich zum Meister qualifiziert – und nun den goldenen und silbernen Meisterbrief bekommen: 37 Handwerksmeister aus der Region Lahn-Dill und Gießen.

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Wetzlar. „Der Meister im Handwerk war, ist und wird auch zukünftig von zentraler Bedeutung für das Handwerk und damit für die gesamte Wirtschaft sein“: Das sagte Joachim Wagner, Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden, bei der Verleihung der goldenen und silbernen Meisterbriefe anlässlich des Erwerbs der Meisterqualifikation vor 50 beziehungsweise 40 Jahren. 37 Handwerksmeister aus den Kreishandwerkerschaften Lahn-Dill und Gießen haben diese Ehrung im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Wetzlar erhalten.

Stellvertretend für Landrat Wolfgang Schuster (SPD) überraschte der auch für den Bereich Wirtschaftsförderung zuständige ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Harald Danne mit einem von „ChatGPT“, also Künstlicher Intelligenz (KI), erstellten Grußwort: „Eure Arbeit ist ein Kunstwerk, das mit jedem Strich feiner wird, wie eine Komposition, die mit jedem Ton harmonischer klingt. Ihr seid die Architekten eures Erfolgs und die Wegbereiter für kommende Generationen.“

Auf die Frage, ob Künstliche Intelligenz das Handwerk womöglich überflüssig machen könnte, hatte die KI eine beruhigende Antwort. Sie könne das Handwerk in einigen Bereichen ergänzen und unterstützen, eine „vollständige Substitution“ sei unwahrscheinlich. Denn handwerkliche Fähigkeiten erforderten oft menschliche Kreativität, Feinmotorik, kognitive Fähigkeiten und das Verständnis von Kontext und komplexen Situationen, „die für Maschinen schwer zu replizieren sind“.

Namens des Wetzlarer Oberbürgermeisters Manfred Wagner (SPD) wies Stadtrat Karlheinz Kräuter auf den „breiten Fuß“ hin, der dem Handwerk einen sicheren Stand verleihe. Allerdings müsse mit Blick in die Zukunft darauf geachtet werde, „dass uns diese Basis nicht entgleitet“. Das Handwerk brauche Handwerker – sprich junge Menschen „jenseits vom Abitur und Studium“ – oder auch mit beidem –, denen klar sei, dass dein Beruf im Handwerk zukunftsträchtig sei.

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Den silbernen Meisterbrief bekommen diese Handwerker aus dem Bereich der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill.
Den silbernen Meisterbrief bekommen diese Handwerker aus dem Bereich der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill.
© Franz Ewert

Lahn-Dill-Kreishandwerksmeister Andreas Groß und Gießens stellvertretender Kreishandwerksmeister Hartmut Gall möchten das positive Denken über das Handwerk und damit das Image stärken. In einer Zeit des Wandels müsse deutlicher gemacht werden, dass unsere Gesellschaft jetzt und noch mehr zukünftig „helfende und arbeitende Hände“ benötige.

Goldene Meisterbriefe für Handwerker aus dem Bereich der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill erhielten: Schornsteinfegermeister Hans Anton Bauer (Braunfels), Maler- und Lackierermeister Bernd Fickert (Rechtenbach), Tischlermeister Armin Gerth (Werdorf), Elektrotechnikermeister Hans-Jürgen Klein (Braunfels) und Zimmerermeister Edmund Schmidt (Niederweidbach).

Silberne Meisterbriefe bekamen: Zimmerermeister Rüdiger Bastian (Bischoffen), Kfz-Technikermeister Bernd Fuchs (Eschenburg-Roth), Dachdeckermeisterin Heidi Zapf-Hofmann (Albshausen), Friseurmeisterin Jutta Neitz (Herborn), Karosserie- und Fahrzeugbauer-Meister Hans-Dieter Lonkwitz (Wetzlar), Dachdeckermeister Robert-Karl Griebenow (Ehringshausen), die Tischlermeister Jochen Möglich (Nauborn), Harald Rinn (Erda) und Volker Schäfer (Mudersbach) und Gerhard Steiner (Braunfels) sowie die Elektrotechniker-Meister Ingolf Hoffmann (Solms), Hartmut Jacksteit (Dorlar), Berthold Jung (Großaltenstädten) und Gerd-Willi Zimmermann (Schwalbach).