Hoher Schaden für Flüchtlingshilfe in Wetzlar

Zertrümmerte Scheibe: die Spuren des Einbruchsversuchs bei der Flüchtlingshilfe in der Nacht auf Donnerstag.  Foto: Bettina Twrsnick

Bettina Twrsnick von der Flüchtlingshilfe Mittelhessen spricht von einer "Katastrophe". Dem Verein ist bei einem Einbruch in Wetzlar eine hohe Summe gestohlen worden.

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WETZLAR. Bettina Twrsnick spricht von einer "Katastrophe" für die Flüchtlingshilfe Mittelhessen. Der Verein steht, für seine Verhältnisse, vor einem sehr hohen finanziellen Schaden. 6000 Euro sind abhandengekommen. Geklaut bei einem Einbruch am vergangenen Samstag. Von einem Großteil des Geldes sollte eigentlich ein Fahrzeug für die Arbeit der Flüchtlingshilfe gekauft werden, wie die Sprecherin des Vereins gegenüber mittelhessen.de sagt. Das Vorhaben ist nun erst mal ad acta gelegt worden. Das Geld ist schließlich futsch.

Das ist aber noch nicht alles. In der Nacht zum Donnerstag ist es zu einem weiteren Vorfall gekommen. Dabei ist eine Scheibe neben der Eingangstür der Heimstätte des Vereins in der Kirchgasse zertrümmert worden.

Der erste Täter hat die Flüchtlingshilfe im evangelischen Domgemeindehaus offenkundig in der Nacht zum Samstag heimgesucht. Und es scheint so, dass er wohl genau gewusst hat, wie er vorzugehen hat. Bettina Twrsnick spricht von einem "präparierten Fenster". Nach ihren Worten ist an einem Bügel manipuliert worden. Das ist aber nur von innen möglich. Am Vortag, so ihre Mutmaßung, muss der spätere Dieb den Einbruch schon vorbereitet haben. Und dafür muss er im Haus gewesen sein. Besagter Bügel sei, von allen anderen unbemerkt, so umgelegt worden, dass das Fenster später von außen ohne Weiteres geöffnet werden konnte.

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Das Geld war an einem geheimen Ort versteckt

Dass die Flüchtlingshilfe Mittelhessen ungewöhnlich viel Bargeld aufbewahrt hatte, lag nach den Worten von Bettina Twrsnick daran, dass der geplante Autokauf bevorstand.

Die Summe war an einem eigentlich sicheren Ort, von dem sonst niemand etwas wusste, deponiert worden. Bei dem Einbruch Samstagnacht war der Täter allerdings zielgenau vorgegangen. Die Räume sind weder durchsucht noch durchwühlt worden. Nicht mal die Kaffeekasse des Vereins hat der Unbekannte angerührt.

Stattdessen, so scheint es, muss er es einzig und allein auf das Geheimversteck abgesehen haben. Das Geld nahm er mit und verschwand. Ein schwerer Schlag für den Verein, der seine Arbeit über Spendengelder finanziert.

Erste von zwei Scheiben zu Bruch gegangen

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag dann der nächste Vorfall. Wiederum wollte ein Unbekannter sich Eintritt verschaffen in die Räume der Flüchtlingshilfe. Diesmal ein "etwas brachialerer Versuch", wie die Vereinssprecherin sagt. Mit roher Gewalt hat der Täter sich an der Fensterscheibe neben der Eingangstür zu schaffen gemacht und sie zertrümmert. Allerdings ist nur die erste von zwei Scheiben des Doppelglases zu Bruch gegangen. Der Täter machte sich daraufhin aus dem Staub.

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Bewohner des Hauses, so Bettina Twrsnick, hätten in der Nacht nur etwas "Klirren" gehört, sich aber nichts weiter dabei gedacht, da das Geräusch wohl geklungen habe, wie eine gerade zu Bruch gegangene Flasche.

Die Verantwortlichen des Hilfsvereins vermuten, dass die beiden Taten in einem Zusammenhang stehen könnten. Allein schon ob der zeitlichen Nähe zueinander. "Vielleicht hat da einer geglaubt, das ist noch mehr zu holen."

Die Flüchtlingshilfe hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Die hat, wie sie bestätigt, beide Fälle aufgenommen und wird nun ermitteln.